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24.06.2020

Studien - Klinikum der Universität München

Stressbelastung im Gesundheitswesen durch Corona

Wie hoch war die Stressbelastung während der Hochphase der Coronavirus-Pandemie bei Beschäftigten im Gesundheitswesen? Das möchten Forscherinnen und Forscher am Klinikum der Universität München (LMU) herausfinden.  Verschiedene Studien mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums sollen darauf Antwort geben. Erste Zwischenergebnisse aus einer Pilotstudie im März 2020, lieferten bereits Hinweise auf körperliche und psychische Stressfolgen.

Erste Zwischenergebnisse zu den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Befragten gaben in der "Care-Corona-Immune" Pilotstudie an der LMU unter anderem an, unter pandemiebedingten Angst- und Panikzuständen zu leiden. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten über Ein- und Durchschlafstörungen - wie es in einer aktuellen Pressemeldung des LMU heißt. An der Längsschnitt-Pilotstudie hatten von März bis Mai 2020  ca. 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilgenommen.

Weitere Forschung zu körperlichen und psychischen Belastungen durch die Pandemie

Weitere Erkenntnisse wollen die Forscherinnen und Forscher mit der "All-Corona-Care-Studie" gewinnen. Die Studie umfasst Antikörper-Untersuchungen zu SARS-CoV-2. Darüber hinaus soll aber auch erfasst werden, wie groß die Stressbelastung der Beschäftigten während der Hochphase der Coronavirus-Pandemie war. Um einen Querschnitt durch die verschiedenen Bereiche des Gesundheitssystems zu erhalten, nehmen Beschäftigte aus den medizinischen Einrichtungen wie Kliniken, Instituten und Pflegebereichen ebenso teil, wie Beschäftigte aus der Logistik, Technik oder Verwaltung. 

Mit den Ergebnissen sollen Maßnahmen entwickelt werden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen bei neuen Pandemien noch besser schützen - physisch ebenso wie psychisch.

Stress als psychische Belastung in der Arbeitswelt

Nicht nur während der Corona Pandemie auch im allgemeinen Arbeitsalltag spielt Stress für viele Beschäftigte eine große Rolle. Die Zahl der berichteten psychischen Belastungen in der Arbeitswelt ist seit einigen Jahren auf einem hohen Niveau. Die Ergebnisse der LIA.nrw Beschäftigtenbefragung 2016 zeigten beispielsweise, dass 66 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen sich durch Arbeiten unter hohem Zeitdruck belastet fühlen.  Damit sich das nicht langfristig auf die Gesundheit auswirkt, ist es wichtig, rechtzeitig Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.

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