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09.09.2020

Wirkung und Bewertung von Gerüchen

Befragungen an Innenraumarbeitsplätzen

Die Forschungsinstitute der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) und das Institut für Arbeitsschutz (IFA), haben ein Projekt zur Wirkung und Bewertung von Gerüchen an Innenraumarbeitsplätzen durchgeführt. Ziel war es, Vergleichswerte zu ermitteln, mit denen sich herausfinden lässt, wann Beschwerden von Beschäftigten durch Belastungen der Raumluft entstehen und wann andere Faktoren dafür verantwortlich sind. Diese Werte können helfen, die Ursache von Belastungen sicherer zu ermitteln und Schutzmaßnahmen im Betrieb effizienter zu planen.

Für das Forschungsprojekt wurden Beschäftige an unbelasteten Innenraumarbeitsplätzen befragt, mit welcher Häufigkeit sie störende Faktoren in der Arbeitsumgebung und gesundheitliche Beschwerden am Arbeitsplatz wahrnehmen.

Eine chemische Verunreinigung der Raumluft kann zu gesundheitlichen Belastungen führen. Allerdings muss nicht jede Belastung, die Beschäftigte in Innenräumen wahrnehmmen auch mit einer chemischen Verunreinigung zusammenhängen. „Schadstoffmessungen in der Raumluft und die Bewertung anhand von Richt- oder Referenzwerten führen nicht immer zu einer zufriedenstellenden Aufklärung der Problematik.“, so die Autorinnen im neuen IPA-Journal der DGUV. Um die Ursache der Belastung zu ermitteln, brauche es deshalb objektive Anhaltspunkte, wie etwa Vergleichswerte aus einer nicht belasteten, unauffälligen Referenzpopulation. Diese sollten durch das Projekt ermittelt werden.

Ergebnisse der Befragungen

Während des Forschungsprojekts wurden Beschäftigte zu den von ihnen wahrgenommenen Belastungen in Innenräumen befragt. Dabei wurden nicht nur Geruchswahrnehmungen und die Geruchsbelästigung einbezogen, sondern auch das Raumklima und gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die Befragungen fanden in Büroräumen statt, in denen durch Innenraumluftmessungen keine Innenraumprobleme aufgetreten sind.

Der Großteil der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer störte auftretender Lärm (13 %) am häufigsten. Dicht gefolgt von trockener Luft (12 %). Die Mehrheit nannte Müdigkeit (15 %) und Kopfschmerzen (9 %) als gesundheitliche Beschwerden.

Die Ergebnisse des Projektes bilden die Basis für die Planung weiterer Untersuchungsschritte und sollen den DGUV Report „Innenraumarbeitsplätze – Vorgehensempfehlung für die Ermittlungen zum Arbeitsumfeld“ ergänzen. Während des Projekts entstand unter anderem ein standardisierter Fragebogen. Er ermöglicht eine erste Einschätzung, ob eine Belastung der Raumluft für Beschwerden bei Beschäftigten verantwortlich sein könnte.