ArbeitundErholung
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Arbeitsschutz und Gesundheit

Arbeit und Erholung

Die Fähigkeit, sich in der Freizeit zu erholen, wird durch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt und Gesellschaft zunehmend beeinträchtigt. Immer mehr Beschäftigte klagen darüber, sich in ihrer Freizeit nicht ausreichend erholen zu können. Mangelnde Erholung führt auf Dauer zu Erschöpfung und kann die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit beeinträchtigen.

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Eine bedeutende Rolle spielen in diesem Zusammenhang Belastungen am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Zu nennen sind hierbei besonders hohe körperliche Belastungen wie Lärm, Heben und Tragen schwerer Lasten, Zwangshaltungen und psychische Belastungen wie hohe Verantwortung, Multitasking oder Zeitdruck. Hinzu kommen bei vielen Beschäftigten familiäre und private Verpflichtungen wie z. B. Erziehungsaufgaben oder die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger. Stärkstes Erholungshemmnis sind dabei „Gedanken an die Arbeit“ und private Verpflichtungen.

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Viele Beschäftigte können nicht richtig abschalten.
Auf Dauer bleibt das hohe Belastungsniveau nicht ohne Folgen: Viele Beschäftigte fühlen sich durch ihre Arbeit erschöpft, können aber in der Freizeit nicht abschalten, leiden unter Schlafstörungen, fühlen sich lustlos und ausgebrannt. Ständige Erreichbarkeit, die Veränderung privater Beziehungen und zunehmende Mobilität stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Maßnahmen der Arbeitsgestaltung können dazu beitragen, vermeidbare Belastungen und deren negative Folgen zu mindern. So kann zum Beispiel eine gute Pausengestaltung in großem Maße zur Erholung beitragen. Auszeiten während der Arbeit sind wichtig für den Erhalt von Motivation, Arbeitsleistung und Konzentrationsfähigkeit. Sie verringern das Unfallrisiko und haben messbare positive Auswirkungen auf die mentale und körperliche Gesundheit. Diese Effekte sind auch nach der Arbeit noch spürbar.

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können zur guten Pausengestaltung beitragen, indem sie zum Beispiel gute Räumlichkeiten für die Pause anbieten oder gesundes und leckeres Essen in der Kantine verkaufen. Dies hat aber nur dann eine positive Wirkung, wenn eine solche Pausenkultur im Unternehmen auch wirklich gelebt wird.

Gut gestaltete Pausen helfen dabei, abzuschalten und Abstand zur Arbeit aufzubauen.

Neben den gesetzlichen Vorgaben zur Pausengestaltung können kurze Arbeitsunterbrechungen ebenfalls dazu beitragen, die Arbeit gesund zu gestalten.

Die Gestaltung der Pause sollte im Zusammenhang mit der jeweiligen Tätigkeit und im Gegensatz zur Arbeitstätigkeit stehen. Aktive Pausen, d.h. Bewegungspausen, sind bei sitzenden Tätigkeiten zu empfehlen und passive Pausen bei körperlicher Belastung (iga.Report.34)  Aber Menschen empfinden unterschiedlich: Jemand, der körperlichen Belastungen ausgesetzt ist, kann durchaus eine Bewegungspause als angenehm empfinden, wenn sie Verspannungen löst. Für Beschäftigte mit sitzender Tätigkeit, die hohe Konzentrationsanforderungen stellt, kann eine kurze Meditation genau das Mittel sein, verbrauchte Ressourcen zurückzugewinnen.



Aktivierend/
mobilisierend

Ausgleichend (Körper)Entspannend/ beruhigend
Langpause (länger als zehn Minuten)SpaziergangBodyscanPower Nap
Kurzpause (zwischen fünf und zehn Minuten)

Spaziergang oder Stabilisationsübung

Dehnübung oder Bodyscan

Angeleitete mentale Entspannungsübung (Augentraining/Uhr)
Minipause (zwischen einer und fünf Minuten)Ausgleichsübung
(Kräftigung der Schultermuskulatur)
Rückenübung (Rumpf kreisen)Achtsamkeitsübung (Augentraining/Uhr)
Mikropause (kürzer als eine Minute)Position wechseln
(Kräftigung der Schultermuskulatur)
Haltung überprüfenAtemübung

Der Übergang zwischen ausgleichend und beruhigend/entspannend ist fließend; d.h. eine ausgleichende, Verspannungen lösende Übung kann ebenso beruhigend und entspannend sein.  Außerdem hilft eine entspannende Übung dabei, auch körperliche Verspannungen auszugleichen.

Weitere Anregungen für die Gestaltung der Pausen finden Sie hier.

Kenntnisse aus einer gesunden Pausengestaltung können im positiven Sinn Auswirkungen auf eine gesunde Gestaltung der arbeitsfreien Zeit haben. Der Weg zur Erholung fällt für jeden Menschen sehr unterschiedlich aus. Häufige Erholungsaktivitäten stellen Aktivitäten mit Freunden oder Familie dar, Ruhe und Entspannung sowie Hobbies oder Sport zu treiben. Doch egal wie unterschiedlich die Wege der Erholung sind, das Ziel ist immer gleich: die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte. Denn ohne Erholung können Beschäftigte  Ihre „Akkus“ nicht wieder „aufladen“, um, wenn es drauf ankommt, die volle Leistung auszuschöpfen – sowohl im Privatleben als auch im Beruf.

Sind Sie gut erholt? Wie wir es schaffen Arbeit und Erholung ins Gleichgewicht zu bekommen.

In der Ruhe liegt die Kraft. Schon das alte Sprichwort verrät, warum Erholung wichtig ist. Denn das Ziel der Erholung ist die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte. Fehlt sie, kann dies auf Dauer die Gesundheit gefährden – wir „brennen aus“. Doch sich einfach mal erholen, das ist nicht immer so leicht wie es klingt. Denn neben der Arbeit ist auch in der Freizeit oft schon viel Zeit belegt, z. B. mit Erledigungen, Haushalt, familiären oder sozialen Verpflichtungen. Wie schaffen wir es also, uns zu erholen, auch wenn die Umstände mal nicht so günstig sind? Der Leitfaden „LIA.praxis 1: Zufriedener arbeiten, wirksamer erholen, gesünder leben.“ gibt praktische Tipps für Beschäftigte – und für alle Interessierten –, wie sich Erholung im Arbeitsalltag einbauen und umsetzen lässt.

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