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Februar 2024
Guten Tag,

auch wenn das Homeoffice heutzutage in aller Munde ist – längst nicht alle können von zuhause aus arbeiten. Die Mehrzahl der Deutschen hat einen Arbeitsweg zurückzulegen. Für viele Beschäftigte ist außerdem das Fahren fester Teil ihrer Arbeit oder schlicht die Hauptaufgabe: sie fahren die LKWs, Lieferwagen und Busse, die wir täglich auf den Straßen sehen, oder sind im Außendienst unterwegs.

Egal, was auf Ihren Arbeitsalltag zutrifft: In diesem Newsletter finden Sie hilfreiche Ressourcen, um in allen Lebens- und Arbeitslagen sicher „auf Achse“ zu sein. Mit unseren LIA.tipps zu Pedelecs und Fahrradhelmen können Sie sich zum Beispiel auf die nahende Fahrradsaison vorbereiten – im Frühling radelt es sich einfach schöner zur Arbeit!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Bleiben Sie gesund.

Ihr Dr. Kai Seiler, Präsident des LIA
Heimrich & Hannot GmbH / Foto: TobiasVollmer.de
IN EIGENER SACHE
Hermann Köhler
Glückwunsch vom LIA
Dr. Simone Gurlit neue Direktorin des LZG.NRW
Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) hat eine neue Führung: Dr. med. Simone Gurlit, MAE. Die promovierte Medizinerin war vor ihrer letzten Station als Leiterin des Dezernats 24 bei der Bezirksregierung Münster unter anderem leitende Ärztin im Münsteraner St. Franziskus-Hospital. Im Verlauf ihrer Karriere war Simone Gurlit sowohl national als auch international wissenschaftlich tätig und engagierte sich bis zum Eintritt in die Landesverwaltung auch berufspolitisch. Sie folgt auf Arndt Winterer, der das Landeszentrum bis Mitte 2023 leitete.

Das Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) gratuliert Dr. Gurlit ganz herzlich zu ihrer neuen Position und blickt gespannt in die Zukunft: Ende 2024 sollen die Fachkompetenzen von LZG und LIA in einer neuen zentralen Landesoberbehörde gebündelt werden. Das LZG steht Landesregierung und Kommunen als fachliche Leitstelle in allen gesundheitlichen Fragen zur Seite, während das LIA die Landesregierung und die Gewerbeaufsicht fachlich und operativ in Arbeitsschutzbelangen unterstützt. Simone Gurlit soll den Prozess der Zusammenführung mitsteuern und das künftige Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz (LfGA) leiten.
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BLICKPUNKT: SICHER AUF ACHSE
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Frühlingsvorfreude
Gut informiert mit dem Rad zur Arbeit
Der Frühling kommt, und mit ihm das Fahrradwetter. Dank Pedelec und Co. lässt es sich inzwischen auch (fast) ganz ohne Schwitzen in Büro oder Werkstatt ankommen. Denn die Räder mit elektrischer Tretunterstützung bis 25 km/h helfen, auch höhere Geschwindigkeiten oder längere Strecken im Alltag zu bewältigen. Damit der Fahrspaß sicher ist, gilt es aber ein paar Dinge zu beachten. Außerdem nicht vergessen: Ein Schutzhelm ist zwar keine Pflicht, aber empfehlenswert. Für einen optimalen Schutz muss ein Fahrradhelm richtig sitzen und viele weitere Kriterien erfüllen. Alle Infos finden Sie in unseren LIA.tipps.
Podcast „Ganz sicher“
Tief durchatmen: Emotionen im Straßenverkehr
Egal, ob privat oder beruflich unterwegs, auf dem Weg zur Arbeit oder im Betrieb – emotionale Überreaktionen am Steuer können böse enden. Warum Unternehmen sich für das Verkehrsverhalten ihrer Beschäftigten interessieren sollten und wie sie überhaupt unterstützen können, erfahren Sie in Folge 24 „Tief durchatmen: Emotionen im Straßenverkehr“ des BG-ETEM-Podcasts. Eins vorweg: Erholung außerhalb der Arbeit spielt eine Rolle! In unserem LIA-Leitfaden finden Sie Tipps zur Stressbewältigung.
Info-Portal
Sicher und gesund im LKW
Berufskraftfahrerinnen und -fahrer befördern mit ihren LKWs jährlich rund 3,1 Milliarden Tonnen Waren auf deutschen Straßen – ein verantwortungsvoller und durchaus gefährlicher Job. Das interaktive Info-Portal „Der sichere Güterkraftverkehr“ soll Hilfestellung für einen sicheren und gesunden Arbeitsalltag in der Fahrerkabine liefern. Interessierte finden dort praxisbezogene Tipps, Empfehlungen zum Fuhrpark- und Personalmanagement, Analysen von Unfällen und deren Ursachen sowie Unterweisungshilfen (Filme und interaktive Grafiken).
Verkehrssicherheit im Betrieb
Praxishilfen zur Gefährdungsbeurteilung und Unterweisung
Unternehmen müssen alle Gefährdungen beurteilen, die für ihre Beschäftigten mit der Arbeit verbunden sind. Das betrifft auch den innerbetrieblichen Verkehr und Außendiensttätigkeiten mit dem PKW. Die Publikation „Gefährdungsbeurteilung – Praxishilfe für Verkehrssicherheit“ stellt dafür eine Checkliste bereit, die von der allgemeinen Verkehrssicherheitsarbeit bis zur Gepäcksicherung reicht. Die Arbeitshilfe „Verkehrssicherheit“ führt die wichtigsten Unterweisungsschwerpunkte an und gibt Tipps für unterschiedliche Fahrsituationen. Auf unserer LIA-Themenseite finden Sie ausführliche Informationen zur Gefährdungsbeurteilung.
KomNet-Dialog Nr. 2041
Müssen in Dienstwagen (PKW) Warnwesten vorhanden sein?
In der Betriebssicherheitsverordnung werden Arbeitsschutzanforderungen an die Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch Arbeitgebende definiert. Auch ein bereitgestelltes Fahrzeug ist ein Arbeitsmittel. Arbeitgebende dürfen ihren Beschäftigten nur geeignete Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, die entsprechend der Gefährdungsbeurteilung sicher (hinsichtlich Fahrzeugzustand und erforderlicher Ausrüstung) und geprüft sind.
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HANDLUNGSHILFEN UND TOOLS
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Web-App
Sind die Schutzeinrichtungen an meiner Maschine störend?
Schutzeinrichtungen sollen Beschäftigte bei ihrer Arbeit an einer Maschine schützen. Wenn diese Sicherheitsmechanismen übergangen werden, stellt sich die Frage nach dem „Warum?“ – die Webanwendung MaSeM des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hilft bei der Suche nach der Antwort. Nutzerinnen und Nutzer können mehrere Maschinen anlegen und pro Schutzeinrichtung einstufen lassen, wie sehr diese zu Manipulation und Überbrückung verleitet. Aus der Bewertung kann ein eventueller Handlungsbedarf abgeleitet werden.
Spielerischer Arbeitsschutz
Gefahren finden auf interaktiven Suchbildern
Von Homeoffice bis zum Bedienen von Tischkreissägen – die interaktiven Suchbilder der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) decken eine Menge Arbeitsplätze und Tätigkeiten ab. Die Suchbilder können spielerisch den Blick für Arbeitsschutzverstöße schärfen. Mit Klick auf den Startknopf haben Nutzerinnen und Nutzer zwei Minuten Zeit, so viele Fehler und Gefahrenquellen wie möglich zu finden. Am Ende wird aufgelöst und die Erklärungen können in Ruhe durchgelesen werden.
EU-OSHA
EU-weite Datenvisualisierung mit dem OSH-Barometer
Das OSH-Barometer ist eine Datenvisualisierungsplattform der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA). Das Tool bündelt Daten aus diversen Quellen und bietet so einen EU-weiten Überblick über Gesundheits- und Arbeitsschutz in den Mitgliedstaaten. Je nach Indikator können z. B. gezielt Länder verglichen oder unterschiedliche Datendarstellungen gewählt werden. Die Originalsprache des OSH-Barometers ist Englisch. Der Großteil der Website ist in deutscher Maschinenübersetzung zugänglich.
Normungs-Monitor
Update-Service hilft beim Durchblick im Normen-Dschungel
Es gibt einen Pool von über 30.000 DIN-Normen, der ständig durch Neuerscheinungen und Überarbeitungen erweitert und verändert wird. Das Web-Tool „Normungs-Monitor“ kann helfen, (arbeitsschutz-)relevante Normen und Normungsvorhaben Im Auge zu behalten. Nutzerinnen und Nutzer können bis zu 30 Suchbegriffe definieren und so ihr Thema abstecken. Einmal im Monat erhalten Sie dann einen entsprechenden Normungs-Report. Die Nutzung ist kostenfrei.
E-Learning
Förderung der psychischen Gesundheit als Führungsaufgabe
Führungskräfte sollen sowohl Zielvorgaben erreichen als auch ihre Beschäftigten vor Überlastung schützen – und dabei ihre eigene (mentale) Gesundheit nicht vernachlässigen. Das E-Learning-Tool der psyGA kann helfen, diesen Spagat zu schaffen. Es stellt die Grundlagen psychischer Gesundheit in der Arbeitswelt vor und leitet zum beschäftigtenorientierten Umgang mit Stress sowie zur Selbstreflexion an. Das vollständige Bearbeiten inkl. dreier Selbsttests dauert ca. 75 Minuten.
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ZAHLEN UND FAKTEN
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Bundesregierung
130 Millionen Krankentage durch psychische Belastungen
Laut Drucksache 20/9929 des deutschen Bundestages haben 130 Millionen der 2022 von Beschäftigten genommenen Arbeitsunfähigkeitstage psychische Gründe. Frauen waren dabei stärker als Männer betroffen, mit einem Anteil von 77 Millionen Arbeits­un­fäh­ig­keits­tagen.
Daten für 2022
Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“
Der Unfallverhütungsbericht für das Jahr 2022, herausgegeben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unter Projektleitung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), ist inzwischen online verfügbar. Der jährlich veröffentlichte Bericht setzt für das Berichtsjahr 2022 den Schwerpunkt „Auf dem Weg zur inklusiven Arbeitswelt“.
Befragungsergebnis
Geschulte Führungskräfte stärken Arbeitsschutz
In Sicherheit und Gesundheitsschutz geschulte Führungskräfte sprechen das Thema Arbeitsschutz häufiger an (72 Prozent) als ungeschulte (39 Prozent). 65 Prozent der Betriebe setzen sich mit diesem Thema außerdem regelmäßig auf der Führungsebene auseinander. Ist die Geschäftsleitung geschult, kommt das Thema auch auf Teamebene häufiger zur Sprache (33 Prozent geschult vs. 23 Prozent ungeschult). Das zeigt die Auswertung der deutschen Teilstichprobe der ESENER-3-Befragung.
EU-OSHA
Diesen Krebsrisikofaktoren betreffen EU-Beschäftigte
UV-Strahlung und Dieselemissionen sind für die Mehrzahl der mit Krebsrisiken verbundenen Expositionen an europäischen Arbeitsplätzen verantwortlich – das zeigen Ergebnisse der EU-OSHA-Erhebung zur Exposition von Arbeitnehmenden gegenüber Krebsrisikofaktoren in Europa (WES). Außerdem sind Beschäftigte in Kleinst- und Kleinbetrieben stärker gefährdet als solche in mittleren oder großen Unternehmen. Die Erhebung wurde 2023 in Deutschland, Irland, Spanien, Frankreich, Ungarn und Finnland durchgeführt.
BAuA-Publikation
Maximal drei Nachtschichten in Folge empfohlen
Nachtarbeit kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken – sie erhöht das Risiko für Schlafstörungen, chronische Krankheiten, Unfälle und Verletzungen sowie psychische Beschwerden. Daher sollten aus arbeitswissenschaftlicher Sicht maximal drei Nachtschichten in Folge gearbeitet werden. Beschäftigte, die permanent in Nachtschicht arbeiten, haben aufgrund längerer Schichtblöcke unter anderem ein größeres Risiko für bestimmte Krebsarten und Demenz. Dauernachtarbeit sollte daher möglichst vermieden werden.
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TERMINE, PROJEKTE, WETTBEWERBE
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Digitaler Wandel
16. Wettbewerb für gute Praxislösungen
Seit Ende letzten Jahres läuft die aktuelle EU-Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ – und mit ihr der 16. Wettbewerb für gute Praxislösungen. Unter dem Kampagnen-Motto „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“ werden Beispiele für innovative betriebliche Prävention gesucht, die Risiken im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel am Arbeitsplatz vorbeugen. Die Bewerbung ist bis zum 16. September 2024 möglich.
30-jähriges Bestehen
15. Deutscher Gefahrstoffschutzpreis
Der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin organisierte Preis wird 2024 zum 15. Mal verliehen, diesmal unter dem Motto „Sicher. Besser. Arbeiten“. Gesucht werden praktische Ansätze und Initiativen, wie man Beschäftigte vor krebserzeugenden Gefahrstoffen am Arbeitsplatz schützen kann. Eine Teilnahme am mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis ist bis einschließlich 31. März 2024 möglich.
Online-Veranstaltung
Was ist neu? Arbeitsstättenrecht und Sichtverbindung
Laut Arbeitsstättenverordnung müssen Arbeitsstätten eine Sichtverbindung nach außen haben. Genaue Anforderungen sind in der Arbeitsstättenregel (ASR) 3.4 konkretisiert, welche in einer Veranstaltung der Reihe "Dresdner Treffpunkt" am 10. April 2024 vorgestellt wird. Zusätzlich werden die Ergebnisse des Fachgutachtens „Lichtschächte“ präsentiert. Weitere Themenpunkte sind aktuelle Entwicklungen im Arbeitsstättenrecht, insbesondere die Arbeitsstättenverordnung, und Änderungen bestehender Arbeitsstättenregeln. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldefrist ist der 9. April 2024.
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ZAHL DES MONATS
100.000
Krebserregende Stoffe am Arbeitsplatz
In Europa sterben jährlich 100.000 Menschen an berufsbedingten Krebserkrankungen. Hauptursache hierfür sind krebserregende Gefahrstoffe. Im Februar findet jedes Jahr der Weltkrebstag statt. Ein Grund mehr, einen genauen Blick darauf zu werfen, mit welchen Schutzmaßnahmen das Krebsrisiko am Arbeitsplatz verringert werden kann.
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen
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