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November 2024
Guten Tag,

seit mehreren Jahren gibt es bereits unseren Newsletter LIA.info, in dem wir Sie über aktuelle Themen, Trends und Termine im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit auf dem Laufenden halten. Für mich wird diese Ausgabe die letzte sein. Ich verlasse das LIA und werde im neuen Jahr Leiter der Abteilung Arbeit im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.

Ich möchte Ihnen deshalb an dieser Stelle ganz herzlich für Ihr Interesse am Newsletter und den Themen des Arbeitsschutzes und der Prävention danken!

Im LIA konnten wir in den letzten Jahren viele Dinge zur Stärkung dieser Themen umsetzen. Dazu zählen unter anderem das erfolgreiche Beratungssystem KomNet, die impulsgebende Unterstützung im Themenfeld psychische Belastung durch Handlungshilfen, Veranstaltungen und Gremienarbeit, die Mitgestaltung betrieblicher und überbetrieblicher Prävention, die Etablierung der zentralen Radonstelle des Landes NRW mit ihren Messprogrammen, die Ausrichtung zur zentralen Beratungs- und Unterstützungseinrichtung der Arbeitsschutzverwaltung sowie der Aufbau und die Umsetzung der Länderfachstelle für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.

In Zukunft wird sich Dr. Simone Gurlit mit den Kolleginnen und Kollegen um diese Belange kümmern. Ich wünsche ihr viel Erfolg in der Gestaltung des neuen Landesamtes für Gesundheit und Arbeitsschutz!

Inhaltlich werfen wir in diesem Newsletter einen Blick auf die „dunkle“ Jahreszeit: Nasses Laub, vereiste Böden, rutschige Treppen, schlechte Sichtverhältnisse – im Herbst und Winter gibt es viele Faktoren, die unsere Gesundheit und die Sicherheit am Arbeitsplatz beeinträchtigen und gefährden können. Deswegen finden Sie in unserem Newsletter Angebote, diese Zeit sicher und gesund zu gestalten.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und alles Gute! Bleiben Sie gesund.

Ihr Dr. Kai Seiler
Heimrich & Hannot GmbH / Foto: TobiasVollmer.de
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Hermann Köhler
Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung
Dr. Simone Gurlit übernimmt kommissarische Leitung
Dr. Simone Gurlit, Direktorin des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW), hat ab Donnerstag, 14. November 2024, zusätzlich die kommissarische Leitung des Landesinstituts für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung NRW (LIA) übernommen.
IN EIGENER SACHE: LASI und LIA
LIA/LASI
LASI-Einrichtung im LIA
Die Länderfachstelle wird ein Jahr alt
Im LIA ist seit bald einem Jahr die neu gegründete Länderfachstelle für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit beheimatet. Sie stärkt den Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) in seiner koordinierenden Funktion als länderübergreifendes (Arbeits-)Schutz-Gremium. Die Grundidee: Auch wenn der LASI-Vorsitz alle drei Jahre in das nächste Land wechselt, bleibt die Länderfachstelle bestehen und hält Wissen und Kompetenzen für das Gremium und die Arbeitsschutzverwaltungen der Länder vor.

Sie hilft z. B. bei der Weiterentwicklung eines länderweit abgestimmten Aufsichtshandelns der Arbeitsschutzverwaltung und unterstützt bei der gemeinsamen Datenverarbeitung, dem Datenaustausch zwischen den Ländern und dem BMAS bzw. der Bundesfachstelle und dem Berichtswesen. Dazu kommt außerdem die Organisation und Durchführung von Fortbildungen exklusiv für die Arbeitsschutzaufsichten der Länder. Die Auftaktveranstaltung zum Thema kollaborierende Roboter (Cobots) war ein voller Erfolg mit über 300 Teilnehmenden und positivem Feedback.

Auch die nächste Veranstaltung steht bereits für Dezember in den Startlöchern: „Entwicklungen im Gefahrstoffrecht und deren Relevanz für die Aufsicht“. Dank dem hybriden Format können sich Aufsichtsbeamtinnen und -beamte entweder vor Ort in Dortmund oder online fortbilden.

Das LIA gratuliert der Länderfachstelle zu einem erfolgreichen ersten Jahr und wünscht alles Gute für die Zukunft!
Digitale Angebote
Arbeitsschutzwissen aus LASI und Ländern
Der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) stellt online unterschiedliche Publikationen zum Arbeitsschutz bereit. Sie finden dort unter anderem LASI-Veröffentlichungen, wie z. B. den Bußgeldkatalog zur Arbeitsstättenverordnung, und abgestimmte Länderpositionen mit Grundsätzen für die Durchführung der Überwachung und Beratung durch die Arbeitsschutzbehörden der Länder. Außerdem bündelt die Digitale Bibliothek arbeitsschutzrelevante Broschüren der Länder.
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BLICKPUNKT: Sicher durch Herbst und Winter
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Unfälle in Herbst und Winter
Bereiten Sie sich auf die kalte Jahreszeit vor
Nasses Laub, vereiste Böden, rutschige Treppen und Gerüste, schlechte Sichtverhältnisse – im Herbst und Winter erhöht sich das Unfallrisiko. Um Gefährdungen wirkungsvoll begegnen zu können, bietet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) eine Informationsseite zur kalten Jahreszeit an. Dort gibt es Videos zum Thema, Technische Regeln für Arbeitsstätten, Plakate und Checklisten, zum Beispiel zum sicheren Fahren im Winter.

Stichwort „Fahren“: Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigt Ihnen, wie Sie in der dunklen Jahreszeit sicher mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß vorankommen.
Arbeitsstättenrichtlinie A3.5
Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
Im Herbst und Winter wird es draußen kühler. Arbeitgebende sind dazu verpflichtet, in Gebäuden bestimmte Temperaturen zu gewährleisten und Beschäftigten an der frischen Luft Schutz vor Kälte zu bieten. Regelungen dazu gibt es in der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.5. Sie informiert unter anderem zu den Temperaturgrenzen in Innenräumen, zur Zugluft oder zu Freiluftarbeitsplätzen.
Aushang
Warnkleidung richtig tragen
Schnee, Regen, Nebel und Dunkelheit können die Sicht im Verkehr einschränken. Beschäftigte, die im Bereich von fließendem Verkehr, an Gleisen oder im innerbetrieblichen Werksverkehr arbeiten, müssen Warnkleidung tragen. Welche Regeln dabei eingehalten werden sollten, zeigt ein Aushang vom Portal „Arbeit und Gesundheit“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Die DGUV Information 212-06 hilft außerdem bei der Auswahl und Verwendung von Warnkleidung. Sie gibt Hinweise zur Beschaffung, Pflege und Lagerung.
KomNet-Dialog Nr. 5399
Muss ich meine Warnkleidung selbst waschen?
Nein. Arbeitgebende müssen – sofern es in der Gefährdungsbeurteilung steht – persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung stellen, in korrektem Zustand halten und die Benutzung überwachen. Sie sind außerdem verpflichtet, durch Wartungs-, Reparatur- und Ersatzmaßnahmen sowie durch ordnungsgemäße Lagerung dafür Sorge zu tragen, dass die PSA gut funktioniert und sich in einem hygienisch einwandfreien Zustand befindet. Hierzu gehört auch die Reinigung.
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HANDLUNGSHILFEN UND TOOLS
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Deutschland und EU
Hilfe bei der Prävention von berufsbedingtem Krebs
In der EU sterben jährlich mindestens 100.000 Menschen an berufsbedingtem Krebs. In Deutschland betraf dies 2023 knapp 1.500 Menschen. Zwei neue Angebote sollen helfen: Die GDA Best-Practice-Datenbank bündelt Best-Practice-Beispiele für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen. Auf der Website S.T.O.P. Carcinogens at Work der EU-Initiative „Roadmap on Carcinogens“ können sich Interessierte unter anderem über ihr berufliches Expositionsrisiko informieren. Diese Website steht bisher nur auf Englisch zur Verfügung.
Arbeitsschutz für die Ohren
Infomaterial rund um Lärm- und Gehörschutz
Lärmschwerhörigkeit war 2023 wieder die am zweithäufigsten anerkannte Berufskrankheit. Hörschäden sind unheilbar – und der (Selbst-)Schutz der Beschäftigten daher umso wichtiger. Das neue Lärmschutzportal der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik informiert umfassend. Die kürzlich aktualisierten Faltblätter der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung bieten zusätzlich einen schnellen Einstieg in das Thema Gehörschutz, auch für Menschen mit bereits bestehender Hörminderung.
BGM weiterentwickeln
Checkliste zur Bestandsaufnahme in Betrieben
Ein effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) profitiert von planvoller Weiterentwicklung. Ein Teil davon ist die Bestandsaufnahme und Bewertung – wie ist das BGM im Betrieb aktuell aufgestellt? Der Check-Up des Instituts für Arbeit und Gesundheit (IAG) soll dabei unterstützen. Er ist für Betriebsgrößen ab 50 Beschäftigten konzipiert.
GDA-Leitlinie aktualisiert
Planung und Ausführung von Bauvorhaben
Die Leitlinie „Planung und Ausführung von Bauvorhaben“ der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) wurde aktualisiert. Sie soll zu einer besseren Zusammenarbeit von Bauherrinnen und Bauherren, Arbeitgebenden, Beschäftigten, Unfallversicherungsträgern (UVT) und Arbeitsschutzbehörden beitragen, damit Unfallzahlen auf Baustellen reduziert werden können. Zielgruppe sind die obersten Arbeitsschutzbehörden der Länder und die Präventionsleitungen der UVT.
FAQ und Checklisten
Arbeitsschutzgerechter Einsatz von Datenbrillen
Datenbrillen kommen nicht mehr nur an der heimischen Spielekonsole zum Einsatz, sondern auch in der Arbeitswelt. Bisher gibt es nur wenige konkrete gesetzliche Regelungen oder Empfehlungen. Die aktualisierte „Fachbereich AKTUELL“ möchte daher u. a. betrieblichen Verantwortlichen Hinweise für die Gefährdungsbeurteilung an die Hand geben und die häufigsten Fragen entsprechend der aktuellen Forschungs- und Rechtslage beantworten.
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ZAHLEN UND FAKTEN
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Kontrollen in der Friseurbranche
Gravierende Mängel und illegale Beschäftigung aufgedeckt
Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion in Nordrhein-Westfalen wurden über 400 Friseursalons und Barbershops überprüft, unter anderem auf Schwarzarbeit und Bestimmungen des Arbeitsschutzes. Die Ergebnisse teilten nun das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und die Generalzolldirektion mit.
ILO-Übereinkommen Nr. 155
Der Schutz am Arbeitsplatz ist ein Menschenrecht
Jedes Jahr sterben fast drei Millionen Menschen weltweit durch Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen. Arbeitsschutz und Prävention sind deswegen international wichtige Themen. Das Bundeskabinett hat nun den Gesetzentwurf zum Übereinkommen Nr. 155 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über Arbeitsschutz und Arbeitsumwelt beschlossen. Nummer 155 trifft Regelungen zum präventiven Arbeitsschutz. Die Bundesregierung macht mit dem Beschluss einen wichtigen Schritt zur Ratifikation und unterstützt die Bedeutung von internationalen Menschenrechten weltweit und im eigenen Land.
Institut für Wirtschaftsforschung
Umfrage: So viel Arbeitszeit verbringen Beschäftigte im Homeoffice
Beschäftigte in Deutschland verbringen im Durchschnitt 17 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause. Das zeigt die Konjunkturumfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) unter rund 9.000 Unternehmen. Je nach Branche gibt es aber große Unterschiede.
Workshop-Ergebnisse
Bewegung in die Bildschirmarbeit bringen
Die typische Bürokraft verbringt 70 Prozent ihres Arbeitstages im Sitzen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eine Studie zum Sitz- und Bewegungsverhalten in verschiedenen Arbeitsumgebungen umgesetzt. Die Ergebnisse wurden anschließend in Workshop-Form diskutiert – konkret bezogen auf den Status quo eines Unternehmens. Die so erarbeiteten Erkenntnisse wurden nun veröffentlicht.
Aktuelle Daten für 2023
Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Die Broschüre „DGUV-Statistiken für die Praxis 2023“ zeigt eine Auswahl der wichtigsten Daten der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Unfall- und Berufskrankheitenzahlen. Es gibt unter anderem Tabellen und Grafiken zu meldepflichtigen sowie tödlichen Unfällen, Aufwendungen für Behandlungen oder Zahlen zum Thema Prävention.

Die Publikation „Arbeitsunfallgeschehen 2023“ der DGUV beleuchtet den Stand und die Entwicklung bei Unfällen und Berufskrankheiten noch einmal gesondert.
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TERMINE, PROJEKTE, WETTBEWERBE
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Jugend will sich erleben (JWSL)
Kreative Köpfe und schlaue Quiz-Fans gesucht
Das Präventionsprogramm JWSL ist unter dem Motto „Beweg was! Fit im Job. Stark in die Zukunft.“ in die nächste Runde gestartet. Fokus sind Muskel-Skelett-Erkrankungen. Auch 2024/2025 können Berufsschulklassen wieder an einem Quiz und dem Kreativwettbewerb teilnehmen. Für die erfolgreiche Teilnahme gibt es Preisgelder und Auszeichnungen. Einsendeschluss für beides ist der 28. Februar 2025.
Livestream-Aufzeichnung
Kongress „Land der menschenwürdigen Arbeit“
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen veranstaltete am 7. Oktober einen Kongress unter dem Titel „Land der menschenwürdigen Arbeit – Nordrhein-Westfalen kämpft für faire Arbeit und gegen Arbeitsausbeutung“. Im Mittelpunkt stand die Arbeit der Beratungsstrukturen und Kontrollbehörden in Nordrhein-Westfalen und deren Erfolge im Einsatz gegen ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse.
Deutscher Gefahrstoffpreis
Gewinner des 15. Preiszyklus bekanntgegeben
Unter dem Motto „Sicher. Besser. Arbeiten“ war der 15. Deutsche Gefahrstoffpreis wieder auf der Suche nach praktischen Ansätzen, wie man Beschäftigte vor krebserzeugenden Gefahrstoffen am Arbeitsplatz schützen kann. Die Generalzolldirektion Bonn gewann 10.000 Euro für ihren Beitrag „Identifikation schadstoffbelasteter Fracht- und Überseecontainer durch Einsatz des Gaswarnmessgeräts GDA-F“.
Veranstaltungsrückblick
13. Si­cher­heits­wis­sen­schaft­li­ches und 16. VDSI-­Fo­rum NRW
Am 26. September fanden das 13. Sicherheitswissenschaftliche Forum und das 16. VDSI-Forum NRW im Hybridformat statt. Das Thema: „Transformation oder Disruption: Aktuelle Herausforderungen der Prävention für eine menschengerechte Arbeitswelt und eine nachhaltige Umwelt“. Veranstaltungsrückblicke inklusive Tagungsunterlagen und Präsentationen sind online verfügbar.
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ZAHL DES MONATS
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Zahl des Monats November 2024 – Strahlenschutzeinsätze
Das LIA kümmert sich nicht nur um Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung – auch der Strahlenschutz gehört zum Aufgabenbereich des Landesinstituts. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen andere Behörden, wie die Polizei, Feuerwehr oder den Staatsschutz, bei Fragen der nuklearen Nachsorge und nuklearspezifischen Gefahrenabwehr. Im ersten Halbjahr 2024 waren sie bereits 15-mal im Einsatz. Was genau ihre Aufgaben sind und welche kuriosen Fälle ihnen begegnen, lesen Sie hier.
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SOCIAL MEDIA
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