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Oktober 2023
Guten Tag,

nichts ist so beständig wie der Wandel. Wieder und wieder stellt er uns vor Herausforderungen und lässt uns gemeinsam nach Lösungen suchen. Der Klimawandel ist so eine Mammutaufgabe, die uns mit immer neuen Fragestellungen auf die Probe stellt. Eine der Antworten? Mehr gelebte Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit bedeutet, natürliche Ressourcen zu schonen, Umwelt und Mitmenschen wertzuschätzen und sorgsam mit Energie und Gesundheit umzugehen.

Das ist auch uns im LIA wichtig. Mit unserer Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT® unterstützen wir das Ziel, die Landesverwaltung Nordrhein-Westfalen nachhaltiger und bis 2030 bilanziell klimaneutral zu gestalten. Dazu arbeiten wir gemeinsam mit Beraterinnen, Beratern, Fachleuten und anderen öffentlichen Einrichtungen an Ideen und handfesten Konzepten zur Einsparung von Ressourcen und Abfall im LIA. Daraus sind auch unsere institutseigenen „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ entstanden: Mit ihnen positionieren wir uns klar für gelebte und ganzheitliche Nachhaltigkeit. Mehr dazu und zu den vielfältigen Schnittstellen zwischen Klimawandel, Nachhaltigkeitsgedanken und unserer Arbeits(schutz)welt finden Sie im Blickpunkt.

PS: Für 2024 können Sie ab sofort wieder unseren Wandkalender bestellen – natürlich klimaneutral gedruckt, auf FSC® - und Blauer-Engel-zertifiziertem Papier.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Bleiben Sie gesund.

Ihr Dr. Kai Seiler, Präsident des LIA
Heimrich & Hannot GmbH / Foto: TobiasVollmer.de
IN EIGENER SACHE: NACHHALTIGKEIT & KLIMASCHUTZ
MediaCompany – Agentur für Kommunikation GmbH
ÖKOPROFIT®
Nachhaltigkeit und Klimaschutz im LIA
Das Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) engagiert sich aktuell im Projekt ÖKOPROFIT®. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das „Ökologische Projekt für integrierte Umwelttechnik“, eine vom NRW-Umweltministerium geförderte Aktion für den betrieblichen Umweltschutz. Das LIA trägt damit zur Nachhaltigkeit im eigenen Haus bei und auch zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels: dem der nachhaltigen Landesverwaltung bis 2030. Die Stärke von ÖKOPROFIT® liegt im Gedanken der Zusammenarbeit – die teilnehmenden Unternehmen erarbeiten gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie mit Kommunen und Verbänden praktische Konzepte zur Einsparung von Energie, Wasser und Abfall. Zusätzlich bieten gemeinsame Fachworkshops Möglichkeiten zum Austausch zwischen den Betrieben.

Am LIA hat sich durch ÖKOPROFIT® so einiges bewegt: In einem Ideenwettbewerb wurden Nachhaltigkeits-Vorschläge der Beschäftigten gesammelt, Nachhaltigkeits-Stellschrauben identifiziert und Maßnahmen geplant sowie zum Teil schon umgesetzt (z. B. effektivere Mülltrennung, Überarbeitung der Photovoltaikanlage, nachhaltige Beschaffung). Außerdem sind aus dem Projekt unsere ganz eigenen „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ hervorgegangen, die auf den SDGs (Sustainable Development Goals) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung basieren. Auf unserer Themenseite finden Sie alles zur gelebten Nachhaltigkeit im LIA.
Umfassende Aufarbeitung
Klimawandel und Gesundheit – Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Wie wird der Klimawandel unsere Arbeit verändern? Ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales beauftragtes Gutachten identifiziert klimawandelbedingte Herausforderungen für die Arbeitswelt, z. B. besonders betroffene Branchen und Arbeitsstätten sowie Risikogruppen. Kapitel 4 „Klimaschutz- und Anpassungspotentiale in Unternehmen“ behandelt die Stellschrauben betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention sowie betriebliches Wiedereingliederungsmanagement. Dort heißt es auf Seite 19 grundlegend: „Im Arbeitsschutzgesetz ist beschrieben, dass Gefährdungen an ihrer Quelle zu bekämpfen sind (§4) (83). Demgemäß stellt die Begrenzung der Erderwärmung durch Klimaschutz eine wichtige Präventionsmaßnahme im Arbeitsschutz dar.“

Dem Programm ARBEIT: SICHER + GESUND (ASUG) dient das Gutachten als Grundlage für das Thema „Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitswelt“. Pro Thema sollen in einem kollaborativen Prozess neue Ideen und praktische Lösungen erarbeitet werden, um Arbeitsplätze den sich ändernden Arbeitsbedingungen entsprechend sicher und gesund zu gestalten.
Wandel bewältigen
Interview mit dem Bundesarbeitsminister zu Klima und Arbeitsschutz
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil berichtet im Interview mit der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) von den Plänen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels für die Arbeitswelt. Ein Expertengremium nimmt sich der Frage bereits an: Der Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (ASGA) werde Regeln und Empfehlungen zu den Auswirkungen des Klimawandels erarbeiten, so Heil. Er betont: „Mir ist wichtig, dass Menschen auch in Zeiten des Klimawandels sicher, gesund und produktiv arbeiten können.“ Am Ende gebe es aber nicht ‚die eine Antwort‘ auf die Fragen des Klimawandels.
A+A Messe und Kongress
Trendthema 2023: Nachhaltigkeit
Eins der A+A-Trendthemen für 2023 ist Nachhaltigkeit – ein vielseitiger Komplex mit vielen Bezugspunkten zum Arbeitsschutz. Im A+A Expert Talk wurden schon vor Messestart „klassische“ Anwendungsbereiche wie die nachhaltige, klimafreundliche und zertifizierte Produktion von persönlicher Schutzausrüstung und Arbeitskleidung diskutiert. Das Kongressprogramm verspricht eine ganzheitliche Behandlung des Themas aus verschiedenen Perspektiven: Am 24.10. werden nachhaltige Arbeitszeiten besprochen, am 25.10. steht die Prävention im Kontext des Klimawandels auf dem Plan und am 26.10. werden nachhaltige Mitarbeitergesundheit und der nachhaltige Betrieb von Arbeitsstätten thematisiert. Weitere Vorträge und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit und Klima finden Sie im Kongressprogramm.
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BLICKPUNKT: ARBEITSSCHUTZ WILL GELERNT SEIN
MediaCompany – Agentur für Kommunikation GmbH
Kostenlos bestellbar
Schlauer Wandkalender „Sicherheitszeichen und Gefahrenpiktogramme“
Ein Klassiker ist wieder da – 2024 führt unser LIA-Wandkalender Sie sicher durch das Dickicht der Gebots-, Verbots-, Rettungs-, Brandschutz- und Warnzeichen sowie der Gefahrenpiktogramme. Als weltweit bekannte Symbole sind sie fester Bestandteil in Beruf und Alltag und können sogar Leben retten. Der Kalender kann ab sofort kostenlos über unser Kontaktformular bestellt werden. Bitte denken Sie daran, im Textfeld die gewünschte Anzahl der Kalender und eine Lieferadresse anzugeben.
Arbeitsschutzorganisation
Drei Kernelemente auf einen Blick
Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung, Unterweisung – was steckt genau dahinter? Die Gefährdungsbeurteilung ermittelt die mit einer Tätigkeit verbundenen Belastungen, beurteilt die daraus resultierenden Gefährdungen und leitet anschließend Schutzmaßnahmen ab. Betriebsanweisungen präzisieren diese Schutzmaßnahmen leicht verständlich (z. B. in Form von Postern oder Faltkarten) und informieren Beschäftigte so über Gefahren, Schutzvorkehrungen und Verhaltensregeln, besonders im Umgang mit bestimmten Maschinen, Gefahrstoffen oder persönlicher Schutzausrüstung. Unternehmen müssen den Beschäftigten die Betriebsanweisungen bekannt machen – Gelegenheit dafür bietet die Unterweisung, bei der Arbeitnehmende mindestens einmal jährlich aktiv über die Gefährdungen und Schutzmaßnahmen ihres Arbeitsbereichs informiert werden.

Bei allen dreien handelt es sich um Kernelemente der Arbeitsschutzorganisation. Ziel der Arbeitsschutzorganisation ist es, Arbeitsschutzmaßnahmen strukturiert zu planen und umzusetzen, um die Sicherheit und Gesundheit aller Beschäftigten zu gewährleisten. Wir haben einige praktische Quellen zusammengestellt, die bei der Orientierung helfen.
Schnelle Basics für die Baustelle
Das kleine 1x1 des Arbeitsschutzes in PDF- und Videoform
Egal, ob frisch in die Ausbildung gestartet oder schon ein „alter Hase“ – Arbeitsschutz will gelernt sein. Die kurzen Lernmodule (Dauer ca. 5-12 Minuten) der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) eignen sich zur ersten Einführung in den Arbeitsschutz genauso wie für das Auffrischen bestehenden Wissens. Sie vermitteln grundlegende Kenntnisse zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit rund um die Baustelle und ergänzen so die gesetzlich vorgeschriebene persönliche Unterweisung.
Zielgruppengerechte Lehrmethoden
Alternativen zum Frontalunterricht im Podcast der BG ETEM
Wie kann ich Arbeitsschutz in der Ausbildung wirksam vermitteln? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich Folge 19 des BG ETEM-Podcasts. Mit Start des neuen Ausbildungsjahrs im August stehen Ausbilderinnen und Ausbilder wieder vor der Aufgabe, Azubis in Fachinhalten fit zu machen und sie obendrein noch für den Arbeitsschutz zu sensibilisieren und zu motivieren. Frontalunterricht ist dabei unter Umständen nicht die beste Lösung. Im Gespräch mit den Podcast-Gästen, Sabine Haveneth, Schulleiterin der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg, und Anna-Katharina Pollmeier, Ausbildungscoach bei Siemens Energy, werden Alternativen aufgezeigt.
Aktualisierter Info-Flyer
Arbeitsschutz in NRW – Die Grundlagen erklärt
Wie ist die Arbeitsschutzverwaltung eigentlich aufgebaut und was tut sie für mich? Der aktualisierte Info-Flyer „Arbeitsschutz in NRW“ informiert kompakt und schnell über den Aufbau der Arbeitsschutzverwaltung sowie ihre Zuständigkeitsbereiche, Kontaktmöglichkeiten und Service-Angebote für Arbeitgebende und Arbeitnehmende. Im Mittelpunkt aller Tätigkeiten der Arbeitsschutzverwaltung steht immer die Gesundheit des Menschen. Denn nur mit gesunden und motivierten Beschäftigten können Betriebe auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich sein.
KomNet-Dialog Nr. 30841
Müssen Auszubildende zweimal im Jahr unterwiesen werden?
Für Auszubildende gelten hin und wieder besondere Regelungen – aber auch in Sachen Unterweisung? Tatsächlich kommt es auf das Alter an. Sollten die Auszubildenden unter das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) fallen, sind sie zweimal jährlich zu unterweisen. Für alle anderen Auszubildenden reicht eine Unterweisung pro Jahr aus (Sondervorschriften ausgenommen).
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HANDLUNGSHILFEN UND TOOLS
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BEMpsy-Portal
Neue BEM-Plattform bündelt praktische Tools
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) kann sowohl Beschäftigten als auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern wie ein Buch mit sieben Siegeln vorkommen – doch das muss nicht sein. Das neue Online-Angebot „BEMpsy Portal“ hilft Betrieben und Arbeitnehmenden bei der Orientierung im BEM-Dschungel. Digitale Tools wie diverse E-Learnings, Selbsttests und -analysen werden u. a. durch praktische Erfahrungsberichte und Linksammlungen zu externen Hilfsangeboten ergänzt. Die klar gegliederten Kategorien „Infos zum BEM“, „Schnelle Hilfe“, „Beeinträchtigungen erkennen“ und „BEMpowerment“ (Unterstützung beim BEM) bereiten das Thema BEM modular und leicht zugänglich auf.

Die Website entstand im Kontext des Projekts „BEMpsy“, an dem auch das Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) mitgewirkt hat. „Ich freue mich, dass wir unsere Expertise an der Schnittstelle zum Arbeitsschutz sowie zu zielgruppenspezifischen Handlungshilfen und Ansprachekonzepten für kleine und mittlere Betriebe einbringen konnten“, meint der Präsident des LIA, Dr. Kai Seiler. Der Arbeitspsychologe vertritt das LIA im Beirat des Projekts.
BGW-Tool
Gefährdungsbeurteilung online dokumentieren
Die Gefährdungsbeurteilung ist das Fundament Ihrer betrieblichen Arbeitsschutzmaßnahmen. Eine Dokumentation ist laut § 6 Arbeitsschutzgesetz Pflicht – wie Sie dieser Pflicht nachkommen, liegt bei Ihnen. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) bietet eine mögliche Lösung an: Die Online-Dokumentation. Dafür stehen auf unterschiedliche Branchen zugeschnittene Module zur Verfügung, die Nutzerinnen und Nutzer durch die systematische Erfassung von betrieblichen Risiken und Maßnahmen führen. Am Ende erhalten Sie die fertige Dokumentation als PDF. Die Online-Gefährdungsbeurteilung ist kostenfrei. Interessierte müssen sich einen „Meine BGW“-Account anlegen.
Gesundes Arbeiten, egal wo
FlexAbility-Selbstlern-Training der BAuA
Mobiles Arbeiten, Home Office, Telearbeit – für viele Beschäftigte ändert sich dadurch momentan der Arbeitsalltag. Aber wie lässt sich orts- und zeitflexible Arbeit gesund und effektiv gestalten? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) steht Arbeitnehmenden mit dem „FlexAbility-Training“ zur Seite. Die Handlungshilfe setzt am Punkt der Selbststeuerung an – wie kann ich selbst meinen Arbeitsalltag an die neue Art zu arbeiten anpassen? Die insgesamt sechs Module behandeln Themen von der Work-Life-Balance über Pausengestaltung bis hin zur effektiven Konzentrationsstrategie. Das Training besteht aus Übungen, Video- und Audioelementen. Pro Modul beträgt der einmalige Zeitaufwand ca. 40 bis 60 Minuten. Dazu kommt je eine tägliche Übung, um das neue Wissen zur Gewohnheit zu machen.
VBG-Schlafometer
Gesunder Schlaf für gesunde Arbeit
Auch das ist Arbeitsschutz – guter Schlaf. Müdigkeit kann, je nach Tätigkeit, zu Arbeits- oder Wegeunfällen führen. Besonders für Schichtarbeitende kann guter Schlaf manchmal harte Arbeit sein. Um sich dieser Herausforderung anzunehmen, wurde das VBG-Schlafometer entwickelt. Das Präventionstool bietet Beschäftigten in Schichtarbeit einen Online-Selbstcheck mit Tipps rund um das Thema erholsamer Schlaf. Empfehlungen zur Verbesserung des persönlichen Schlafverhaltens und für den Tagesablauf basieren auf drei auszufüllenden Fragenbögen. Initiatoren und Entwickler sind die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), die Sozialpartner der Branche Glas und Keramik und das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA).
Online-Portale für Best Practice
Modellbeispiele für sichere Einrichtungen, von Kita bis Krankenhaus
Wie sieht es eigentlich in einer richtig sicheren Kindertagesstätte aus? Welche besonderen Arbeitsschutzbedarfe fallen in einer Feuerwache an? Die von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen entwickelten virtuellen Räume geben Einblicke in Best-Practice-Lösungen, die auf die jeweilige Einrichtung zugeschnitten sind. Nutzerinnen und Nutzer können sich durch die Modelleinrichtungen klicken und sich so z. B. über bauliche Anforderungen oder rechtliche Vorgaben informieren. Ob es sich bei den rechtlichen Angaben um landesspezifische Informationen für Nordrhein-Westfalen handelt, und wer das jeweilige Angebot herausgibt, klärt ein Blick ins Impressum.
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ZAHLEN UND FAKTEN
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Wegeunfälle nehmen zu
Unfallversicherung veröffentlicht vorläufige Halbjahreszahlen 2023
Im ersten Halbjahr 2023 gab es wieder mehr Unfälle auf dem Weg zur Arbeit als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen vorläufige Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Von Januar bis Juni ereigneten sich 90.647 meldepflichtige Wegeunfälle – eine Steigerung um 14,4 Prozent. Dieser Wert liegt aber immer noch unter dem des 1. Halbjahres 2019 vor der Corona-Krise. Insgesamt starben 274 Menschen bei einem Arbeits- oder Wegeunfall, was 19 zusätzliche Todesfälle im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 bedeutet.
Verstehen & verhindern
Absturz ist Ursache für ein Drittel der tödlichen Arbeitsunfälle
Im Zeitraum von 2009 bis 2022 waren Absturzunfälle für rund ein Drittel der tödlichen Arbeitsunfälle verantwortlich, laut einer Auswertung der an die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gemeldeten Zahlen. 183 der 717 Ab- oder Durchstürze ereigneten sich auf Dachflächen, davon 80 Prozent durch das Betreten von nicht begehbaren Elementen wie Lichtbändern oder Dachplatten.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) verweist auf das TOP-Prinzip zur Vorbeugung: das Ergreifen von technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen. Diese Maßnahmen sind Teil der Gefährdungsbeurteilung. Die Analyse der BAuA zeigt, dass in 60,5 Prozent (434 von 717) der Absturzunfälle zwar eine Gefährdungsbeurteilung vorlag, diese in 200 Fällen aber unvollständig bzw. in 195 Fällen nicht auf aktuellem Stand war. Was alles Teil einer Gefährdungsbeurteilung ist, lesen Sie auf unserer Themenseite.
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TERMINE, PROJEKTE, WETTBEWERBE
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Jugend will sich erleben (JWSL)
Kreative Köpfe und schlaue Quiz-Fans gesucht
Das Präventionsprogramm JWSL ist mit Beginn des Ausbildungsjahrs unter dem Motto „Erste Hilfe? Ehrensache!“ in die nächste Runde gestartet. Auch 2023/2024 können Berufsschulklassen wieder an einem Quiz und dem Kreativwettbewerb teilnehmen. Für die erfolgreiche Teilnahme am Quiz bzw. Kreativwettbewerb winken attraktive Preisgelder und Auszeichnungen. Einsendeschluss für beide Teilnahmemöglichkeiten ist der 29. Februar 2024.
Feedback erwünscht
Überarbeitung der Technischen Regeln für Gefahrstoffe 610 und 614
Der Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) überprüft die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) regelmäßig und überarbeitet sie bei Bedarf. An diesen Qualitätssicherungsmaßnahmen soll auch die Praxis beteiligt werden – Hinweise, Anmerkungen oder Stellungnahmen sind erwünscht. Aktuell werden die TRGS 610 „Ersatzstoffe und Ersatzverfahren für stark lösemittelhaltige Vorstriche und Klebstoffe für den Bodenbereich“ und 614 „Verwendungsbeschränkungen für Azofarbstoffe, die in krebserzeugende aromatische Amine gespalten werden können“ überarbeitet. Bis zum 31. Oktober 2023 nimmt die AGS-Geschäftsführung Rückmeldungen entgegen.
BGW-Gesundheitspreis
Jetzt bewerben zum Thema Altenpflege
Pflegen ist ein körperlich und seelisch anspruchsvoller Job – was kann getan werden, um die Beschäftigten zu unterstützen und gesund zu halten? Der BGW-Gesundheitspreis (ausgelobt für die Kategorie „Guter Arbeitsplatz“ des Deutschen Pflegepreises) prämiert 2024 beispielhafte Konzepte, die sich der Herausforderung des gesunden Arbeitens in der Altenpflege annehmen. Teilnehmen können Mitgliedsbetriebe der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) aus der stationären und ambulanten Altenpflege – Bewerbungsschluss ist der 30. November 2023.
Online-Veranstaltung
Wohlbefinden am Arbeitsplatz – aber wie?
Die Frage nach sicherem und gesundem Arbeiten schließt das Wohlbefinden der Beschäftigten mit ein – wie können Unternehmen hier aktiv unterstützen? Welche Bedarfe entstehen z. B. durch das in einigen Berufen zunehmend hybride Arbeiten? Der kostenfreie Workshop arbeitet praxisorientiert mit einer Fallstudie aus dem öffentlichen Sektor und wird von Beschäftigten des Europäischen Parlaments geleitet. Neben Impulsen zur Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) werden zusätzlich Schnittstellen zur Führungskräfteentwicklung und zur Personalarbeit beleuchtet. Auch komplexe Themen wie das Recht auf Nichterreichbarkeit, psychosoziale Risiken und psychische Gesundheit werden angesprochen und Einblicke in die Umsetzung entsprechender Initiativen im Europäischen Parlament gegeben. Die Veranstaltung findet online am 7. November 2023 statt.
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ZAHL DES MONATS
7010
Sicherheitszeichen nicht nur sehen, sondern auch verstehen
Wo ist der nächste Notausgang? Gibt es an meinem Arbeitsplatz mögliche Stolperfallen? Wie sieht es mit der Schutzhelmpflicht aus? Auf diese und viele weitere Fragen geben Sicherheitszeichen Antwort. Als weltweit bekannte Symbole – normiert nach der DIN EN ISO 7010 – sind sie fester Bestandteil in Beruf und Alltag. Welche Rechtsgrundlage dahinter steckt, wie die Gestaltung geregelt ist und welche Farbe wofür steht, lesen Sie in unserer Zahl des Monats.
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen
IMPRESSUM DATENSCHUTZ