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Februar 2022
Guten Tag,

wir kennen es alle: Pünktlich zum neuen Jahr fassen wir „gute Vorsätze“ und genauso pünktlich nach wenigen Tagen oder Wochen verwerfen wir sie schon wieder. „Mehr Sport treiben“ steht dabei ganz oben auf der Liste der beliebtesten Neujahrsvorsätze. Das die Motivation so früh wieder verfliegt liegt oft daran, dass wir uns zu viel auf einmal vornehmen.

Dabei lässt sich gerade Bewegung schon mit sehr wenig Aufwand gut in den (Arbeits-)Alltag integrieren. Auch mehr Achtsamkeit für Körper und Seele sowie das richtige Maß an Erholung zur Wiederherstellung der Kräfte sind wichtige Bausteine zum gesünderen arbeiten und leben. Mit unseren vielfältigen Angeboten rund um die Themen Bewegung und Erholung, insbesondere der LIA.praxis-Reihe, wollen wir Sie bei Ihrem gesunden Start ins neue Jahr unterstützen. Schauen Sie doch mal rein.

Und so schwierig es manchmal ist: Auch im Homeoffice ist es wichtig auf gesunde Arbeitsbedingungen und ausreichende, gut gestaltete Pausen zu achten. Tipps für die Balance zwischen Arbeit von zu Hause und vor Ort im Betrieb finden Sie im Newsletter.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Bleiben Sie gesund.

Ihr Dr. Kai Seiler, Präsident des LIA.nrw
Heimrich & Hannot GmbH / Foto: TobiasVollmer.de
IN EIGENER SACHE
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Gute Vorsätze: Bewegung in den Alltag bringen.
Es muss nicht gleich ein Jahresabonnement für ein Fitnessstudio oder das Training für den nächsten Marathon sein. Um etwas für die Gesundheit zu tun, reichen schon wenige Minuten Sport am Tag. Wir stellen Ihnen Übungen und Angebote vor, die sich selbst für Menschen eignen, die im Arbeitsalltag nur wenig Zeit haben.
Geräteuntersuchungsstelle bei „Live nach Neun“.
Zwei Wochen Dauertoasten am Stück: ohne zu überhitzen oder kaputt zu gehen. Dies und noch mehr muss ein Toaster aushalten, damit er für die Geräteuntersuchungsstelle im LIA.nrw als sicheres Produkt gilt. Was dort noch geprüft wird und wie das funktioniert, hat sich Reporter Stefan Göke für "Live nach Neun", am 19.01.2022, näher angeschaut. Unter anderem gibt es einen Einblick, wie Fahrradhelme getestet werden und wie ein Prüfgerät für FFP2-Masken funktioniert.
Methodenbericht & Fragebogen zur Beschäftigtenbefragung 2021 (LIA.transfer 11)
Seit 1994 lässt das LIA.nrw regelmäßig Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen zu ihrer Arbeitssituation befragen. Ziel der repräsentativen Erhebung ist, Problemschwerpunkte in der Arbeitswelt, insbesondere Belastungen und Beanspruchungen am Arbeitsplatz, zu erkennen und daraus Maßnahmen und präventive Konzepte für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu entwickeln. Schwerpunkte der Befragung im letzten Jahr waren die Themen Infektionsschutz und Arbeitsgestaltung während der Corona-Pandemie sowie Arbeiten im Homeoffice. Die Auswertung der Ergebnisse wird voraussichtlich im Juni 2022 veröffentlicht. Der zugehörige „Methodenbericht & Fragenbogen zur Beschäftigtenbefragung 2021“ zeigt, wie bei der Befragung vorgegangen wurde. Einen ersten Einblick in die Ergebnisse finden Sie schon jetzt in der Rubrik „Zahl des Monats“ am Ende dieses Newsletters.
KomNet-Dialog des Monats
"Müssen im Homeoffice von der Arbeitnehmerin/von dem Arbeitnehmer zur Verfügung gestellte Arbeitsmittel einer regelmäßigen Prüfung durch den Arbeitgeber unterzogen werden?" (KomNet Dialog 43516)

Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber ist für dienstlich genutzte Privatgeräte verantwortlich, sofern sie/er deren Nutzung gestattet oder duldet. In der Gefährdungsbeurteilung müssen Regelungen festgelegt werden, damit diese Geräte sicher verwendet werden können. Dazu gehören auch die Prüfverpflichtungen der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln (BetrSichV).
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BLICKPUNKT
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Betriebe in Nordrhein-Westfalen setzen Corona-Schutzmaßnahmen größtenteils um.
Die Arbeitsschutzverwaltung des Landes kontrolliert seit dem 26. November 2021 im Rahmen einer aktuellen Schwerpunktsetzung die Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen in den Betrieben in Nordrhein-Westfalen. Die Corona-Schutzmaßnahmen und insbesondere die 3G-Regel werden von der Mehrheit der überwachten Betriebe umgesetzt. In 23 Prozent aller überprüften Betriebe wurden allerdings auch Mängel festgestellt.
Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie: Das Arbeitsprogramm MSB ist offiziell gestartet.
Muskel-Skelett-Belastungen kommen weiterhin in vielen Arbeitsbereichen vor und haben in Tätigkeitsfeldern wie der Intensivpflege und bei Lieferdiensten zugenommen. Das Arbeitsprogramm MSB der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) entwickelt verschiedene Angebote und neue Hilfen für verschiedene Zielgruppen, damit Gefährdungen für das Muskel-Skelett-System in den Betrieben frühzeitig erkannt und durch geeignete Maßnahmen reduziert werden können.
70 Jahre Mutterschutz.
Schwangerschaft und Stillzeit sind eine ganz natürliche Lebensphase, die jedoch dem Körper der Frau einiges abverlangt. Frau und Kind haben daher das Recht auf besonderen Schutz und besondere Fürsorge bei der Arbeit. Das Mutterschutzgesetz ist seit 1952 dafür da, berufstätige schwangere und stillende Mütter vor und nach der Geburt vor schädlichen Einwirkungen, wie z. B. physischen Belastungen und Krankheitserregern zu schützen. Seit der Reformierung des Gesetzes in 2018 gilt dies auch für Studentinnen und Schülerinnen.
Virtuelle Realität zur Risikobeurteilung von Arbeitsplätzen nutzen.
Virtuelle Realität, kurz VR, kann Umgebungsszenarien – wie Arbeitssituationen – genau und naturgetreu mittels Computertechnik darstellen. VR bettet Nutzende in die künstliche (virtuelle) Wirklichkeit ein und erlaubt Interaktionen mit der Umgebung in Echtzeit. Diese technische Möglichkeit macht sich auch der Arbeitsschutz zunutze, zum Beispiel für die Risikobeurteilung von Arbeitsplätzen und Arbeitsmitteln.
Demografischen Wandel in der Arbeitswelt – Leitfaden für betriebliche Interessenvertretungen
Der psyGA-Leitfaden „Kein Stress mit dem Stress – Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel erhalten und fördern“ geht, neben den Grundsätzen einer Politik des gesunden Alterns im Betrieb, insbesondere auf die betrieblichen Themen ein, die sich auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit auswirken. Dabei werden fünf Handlungsfelder näher beleuchtet, in denen Betriebe auf dem Weg zu mehr Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit aktiv werden sollten: Gesundheitspolitik, Leistungspolitik, Technologiepolitik, Arbeitspolitik sowie Personalpolitik.
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HANDLUNGSHILFEN UND TOOLS
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Der schwarze Hund: ein Film über Depressionen
Eine Depression ist eine Erkrankung, die jede bzw. jeden treffen kann. Insgesamt sind 8,2 Prozent, das heißt 5,3 Mio. der erwachsenen Deutschen (18 – 79 Jahre) im Laufe eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt (Quelle: Deutsche Depressionshilfe). Der erste Weg zur richtigen Behandlung ist jedoch oft der schwerste: selbst zu erkennen was los ist und sich professionelle Hilfe zu holen. Der Film „Ich hatte einen schwarzen Hund“ von Schriftsteller und Zeichner Matthew Johnstone (Veröffentlich von der WHO) zeigt den schwierigen Weg mit der Erkrankung zu leben und macht Mut, diesen zu beschreiten.
Erklärvideo „Wie funktioniert die Potentialberatung NRW?“
Die Potentialberatung NRW unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Land Nordrhein-Westfalen bei der beteiligungsorientierten Organisationsentwicklung durch externe Unternehmensberatungen. Das Erklärvideo der G.I.B. mbH zur Potentialberatung NRW dient der Veranschaulichung der Philosophie und des Charakters des Förderprogramms Potentialberatung NRW.
Wenn Online-Meetings zur Strapaze werden.
Online-Meetings werden vermehrt als Alternative zu Treffen in Präsenz genutzt und bieten viele Vorteile. Gleichzeitig kann durch häufige und lange Videokonferenzen Zoom-Fatigue entstehen, ein Gefühl der Ermüdung und Erschöpfung durch Online-Konferenzen. Eine neue Praxishilfe des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) zeigt auf, was Führungskräfte und Beschäftigte dagegen tun können. Ergänzend zu dieser Praxishilfe ist der CHECK-UP „Zoom-Fatigue“ erschienen. Er regt an vertiefend über das eigene Verhaltens bei der Vorbereitung und Durchführung von Online-Meetings nachzudenken und beleuchtet wichtige Rahmenbedingungen für die gesunde Gestaltung.
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ZAHLEN UND FAKTEN
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Neues Faktenblatt der BAuA zur psychischen Belastung bei personenbezogenen Tätigkeiten.
Etwa jeder dritte Erwerbstätige in Deutschland arbeitet mit oder an Menschen. Sie sehen sich deutlich stärker emotionalen Anforderungen ausgesetzt als andere Beschäftigte. Die Ausprägung anderer Faktoren psychischer Belastung hängt vom Anforderungsniveau der personenbezogenen Tätigkeiten ab. Dies ergab eine Auswertung der "Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit" (SMGA) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Corona-bedingte Stressbelastung von Fachkräften im Gesundheitssystem.
Das Stresserleben von Beschäftigten in der ambulanten Versorgung war in der frühen Phase der Corona-Pandemie vergleichsweise hoch – höher als beim medizinischen Personal in den beiden anderen Sektoren des Gesundheitssystems, der Krankenhausversorgung und der präklinischen Notfallversorgung. Zu diesem Schluss kommt eine disziplinübergreifende Studie an der Universität Heidelberg, die auf einer Befragung zur Stressbelastung im Frühling und Frühsommer 2020 basiert. Die Ergebnisse zeigen, dass maßgeschneiderte Bewältigungsstrategien notwendig sind, um pandemiebedingten Stressoren entgegenzuwirken.
Radon im Boden: Neue Karte gibt Orientierung
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine neue Karte zur Radon-Situation in Deutschland veröffentlicht. Die Karte zeigt die zu erwartende Radon-Konzentration in der Bodenluft in einer Auflösung von 1x1 Kilometer. Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas, welches in hohen Konzentrationen gesundheitsschädigend ist. Radon kommt von Natur aus im Boden vor und kann über Risse und Öffnungen in Gebäude eindringen und sich dort in der Innenraumluft ansammeln. Die Karte richtet sich an alle, die sich über die Radon-Situation in ihrer Region informieren möchten. Die Karte kann Bauplanerinnen und Bauplanern erste Hinweise geben, ob Radonmessungen im Baugrund oder zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Radon erwogen werden sollten.
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TERMINE & WETTBEWERBE
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Inklusion zeigen: BGW-Fotoausstellung „Mensch – Arbeit – Handicap“
Bei dem Fotowettbewerb „Mensch – Arbeit – Handicap“, den die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ausgerichtet hat, steht der (Berufs-)Alltag von Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt. Der Fotowettbewerb fand bereits zum zweiten Mal statt, diesmal jedoch unter den besonderen Bedingungen der Pandemie. Umso beeindruckender sind die Vielfalt und Aussagekraft der ausgezeichneten Bilder und die durch sie vermittelte Nähe zu den fotografierten Menschen. Die Wanderausstellung ist vom 24.02. bis 09.03. live in Darmstadt sowie virtuell jederzeit im Netz zu sehen.
DASA-Ausstellung „Künstliche Intelligenz“
Was sich hinter "Künstlicher Intelligenz" wirklich verbirgt, verrät eine Ausstellung der DASA Arbeitswelt über fünf Themenbereiche rund um die lernende Computertechnik in Heim und Freizeit, bei der Arbeit, in der Stadt oder in der Gesellschaft generell. Im Mittelpunkt steht die Frage, wer KI eigentlich managt und was die Technologie für die Menschen bedeutet. Die Ausstellung ist ein europäisches Kooperationsprojekt mit dem Technischen Museum Wien, dem Tekniska museet Stockholm und dem Parque de las Ciencias in Granada. Nach ihrer Premiere in der DASA wandert die Ausstellung ab Herbst 2022 durch Europa.
Online-Fachforum für KMU: Wie sie gut durch die Corona-Krise kommen.
In insgesamt drei Online-Inputs informiert das Kompetenzzentrum Frau und Beruf in dem kostenfreien Online-Fachforum „Corona-Management: HR-Booster“ am 08., 16. und 24. Februar 2022 von jeweils 11-12 Uhr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über aktuelle Regelungen und neueste Entwicklungen in der Pandemie. Drei Fachexperten beantworten Fragen rund um die Themen Infektionsschutz im Betrieb und arbeitsrechtliche Fragestellungen und neueste Entwicklungen im Mobile Working. Unter anderem erläutert Dr. Krauss-Hoffmann, Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes NRW, am 24. Februar wie Beschäftigte weiterhin produktiv und gut im Home-Office arbeiten können und wie der Teamspirit im Unternehmen erhalten bleibt. Alle Online-Angebote finden jeweils von 11-12 Uhr statt und sind kostenfrei.
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ZAHL DES MONATS
27: Betrieblicher Arbeitsschutz
27 Prozent der Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen sind sehr zufrieden mit der Unterstützung im Bereich Arbeitsschutz in ihrem Betrieb und vergeben hierfür die Bestnote. Weitere 38 Prozent bewerten den betrieblichen Arbeitsschutz mit 8 oder 9 von 10 möglichen Punkten. Das ist ein Ergebnis der Beschäftigtenbefragung NRW 2021, die von April bis Juni 2021 im Auftrag des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. Hierfür hat die Info GmbH mehr als 2000 abhängig Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen in Telefoninterviews befragt. Der Schwerpunkt der repräsentativen Erhebung lag auf dem Arbeits- und Infektionsschutz während der Corona-Pandemie sowie weiteren pandemiebedingten Auswirkungen auf die Arbeitswelt.
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Redaktion: Kathrin Dinkel, Annika Esch, Marie Helbig, Aréne Herbst, Gabriele Stehmann
Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen
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