
Zahl des Monats März 2025 – Alter der MobbingLine NRW
23
Seit 23 Jahren unterstützt sie aktiv Hilfesuchende beim Thema Mobbing am Arbeitsplatz: die MobbingLine NRW. Unter der Nummer 0211-8371911 erhalten Betroffene schnell, anonym und kostenlos Rat, Informationen und emotionale Unterstützung. Im Jahr 2002 gegründet, ist es an der Zeit, sich das Beratungsangebot einmal genauer anzuschauen.
Von montags bis donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr hilft die MobbingLine NRW Betroffenen von Mobbing am Arbeitsplatz. Die Hotline wird von verschiedenen Institutionen, wie dem Bistum Aachen, dem Bistum Essen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund NRW, dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung, dem Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie, dem Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung NRW und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW ermöglicht. Fachlich geschulte ehrenamtliche Beratende ermöglichen bei Telefongesprächen eine qualifizierte erste Hilfe. Die Leistungen umfassen:
- eine Stärkung der Ratsuchenden und positive Unterstützungssignale,
- eine Beratung über erste Handlungsschritte und -möglichkeiten,
- eine Vermittlung an ortsansässige Organisationen für die weitere Begleitung.
Der Service kann dabei helfen, bei Mobbing am Arbeitsplatz aktiv zu werden – sei es, weil eine Person selbst betroffen ist, eine Kollegin oder ein Kollege Unterstützung braucht oder Arbeitgebende Fragen zum Thema haben.
Was ist Mobbing?
Doch was ist Mobbing eigentlich genau? Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet ein feindseliges Verhalten unter Beschäftigten oder zwischen Vorgesetzten und ihren Beschäftigten. Dabei erfolgen die Angriffe in der Regel von einer oder mehreren Personen systematisch und über einen längeren Zeitraum (man spricht von mindestens drei Monaten). Für die betroffenen Personen – „Mobbingopfer“ – bedeutet dies, dass sie sich angegriffen, diskriminiert und unterlegen fühlen.
- Mobbing beschreibt ein Schema von andauernden Intrigen und Schikane.
- Dahinter steckt die Absicht, dem Opfer bewusst zu schaden.
- Es gibt kein typisches „Mobbingopfer“ – es kann alle treffen.
- Mobbing kann von Kolleginnen und Kollegen, aber auch von Vorgesetzten ausgehen.
- Mobbing kann viele Ursachen haben, zum Beispiel Konkurrenz, Eifersucht, kulturelle oder ethnische Unterschiede, Neid (reale oder fiktive Bedrohung), Leistungsdruck oder Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.
Mobbing ist ein gezielter Angriff auf eine Person und kann sich unter anderem darin äußern, dass Gerüchte verbreitet, Schwächen ausgenutzt, Kontakte verweigert, Leistungen unterbewertet oder Informationen vorenthalten werden.
Immer wieder leiden Menschen unter Mobbing am Arbeitsplatz. Seelische und körperliche Beschwerden, wie Magenprobleme, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Depressionen und Suchtprobleme, können die Folge sein. Auch für Arbeitgebende ist es wichtig, Mobbing in ihrem Unternehmen aktiv zu bekämpfen. Denn durch Mobbing können Arbeitsabläufe gestört werden. Ausfälle betroffener Mitarbeitender können Unternehmen zudem finanziell belasten.
Mobbing am Arbeitsplatz kann durch viele Dinge begünstigt werden. Zu ihnen zählen unter anderem
- stark hierarchische Organisationsstrukturen,
- wenig transparente Abläufe,
- Mängel im internen Informationssystem,
- Defizite im Führungsverhalten,
- unzureichende Abgrenzung von Kompetenz- und Aufgabenbereichen,
- Mängel in der Personalpolitik,
- unzureichende Streit- und Konfliktkultur,
- Reorganisationsmaßnahmen,
- großer Konkurrenz- und Leistungsdruck.
Was kann ich tun?
Haben Sie mitbekommen, dass eine Kollegin oder ein Kollege gemobbt wird? Mischen Sie sich ein. Auch der Betriebs- oder Personalrat sowie Vorgesetzte sollten helfen, gegen Mobbing aktiv zu werden. Arbeitgebende können ihre Präventionsangebote zum Thema Mobbing ausbauen, zum Beispiel durch eine interne Beschwerdestelle, Schulungen oder Beratungsangebote. Eine vertrauensvolle, teamorientierte Kultur im Unternehmen kann auch dazu beitragen, dass Mobbing kein Thema wird.
Betroffene sollten frühzeitig versuchen, ein Gespräch mit der mobbenden Person zu führen. Außerdem können sie aktiv die Unterstützung von Mitarbeitenden und Vorgesetzten suchen. Auch interne und externe Beratungsangebote wie die MobbingLine NRW können hilfreich sein, um gegen das Problem vorzugehen.
Übrigens: Auf der Internetseite von KomNet, einem Frage-Antwort-Tool rund um die Themen Arbeitsschutz und gesunde Arbeit, gibt es Erfahrungsberichte einer Telefonberaterin der MobbingLine NRW und von Mobbingopfern.