Zahl des Monats Oktober 2025 – LASI und LSGA
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Digitalisierung, demografischer Wandel, technologische Veränderungen: Die Arbeitswelt befindet sich in einem Veränderungsprozess. Dieser stellt auch den Arbeitsschutz vor besondere Herausforderungen. Um ihnen gerecht zu werden, gibt es den Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik, kurz LASI. Seit der ersten Sitzung im Jahr 1986 trifft er sich in regelmäßigen Abständen abwechselnd in verschiedenen Bundesländern, um über eine Vielzahl an aktuellen Arbeitsschutzthemen abzustimmen. Er ist kürzlich zu seiner 86. Sitzung zusammengekommen. An welchen Aufgaben der LASI arbeitet, warum es eine Länderfachstelle gibt und was das alles mit dem LfGA NRW zu tun hat, lesen Sie hier.
Der LASI ist das höchste fachliche Gremium für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik – unterhalb der Ebene der Arbeits- und Sozialministerkonferenz – und koordinierende Instanz aller 16 Bundesländer in diesen Themen. Der Vorsitz wechselt alle drei Jahre. Der Freistaat Sachen hat seit Anfang dieses Jahres bis 2027 den Vorsitz inne. Der LASI zielt auf eine länderübergreifend einheitliche Verwaltungspraxis und Rechtsanwendung ab. Zu seinen Aufgaben zählen:
- die Beratung der Arbeits- und Sozialministerkonferenz in Fragen der Sicherheit, des Schutzes, des Erhalts und der Förderung der Gesundheit in der Arbeitswelt sowie der sicheren Gestaltung von Produkten und der Marktüberwachung,
- die Erarbeitung strategischer Positionierungen der Länder,
- die Umsetzung und Weiterentwicklung der Gemeinsamen Deutsche Arbeitsschutzstrategie,
- die Unterstützung bei internationalen Angelegenheiten und Gremien.
Im LASI gibt es sechs Arbeitsgruppen, in denen fachlich und rechtlich relevante Fragen geklärt werden. Verschiedene Bundesländer haben jeweils die Leitung einer Arbeitsgruppe inne; momentan sind das Brandenburg, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Thüringen, Berlin und das Saarland. Die Themen sind vielfältig: Sie reichen von der Organisation der Arbeitsschutzverwaltung über Fragen zur Arbeitsschutzorganisation, zu Arbeitsstätten und Arbeitsmedizin bis hin zum technischen, stofflichen und sozialen Arbeitsschutz sowie der Marktüberwachung.
Länderfachstelle setzt sich für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ein
Um den LASI zu unterstützen, die Arbeitsschutzbehörden zu stärken und länderübergreifend aktiv werden zu können, wurde die Länderfachstelle für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (LSGA) errichtet. Sie ist seit dem 1. Dezember 2023 im LfGA NRW (zuvor im LIA) angesiedelt und besteht neben der kommissarischen Leitung momentan aus vier Beschäftigten: einem Referenten, einer Stelle für Aus- und Fortbildungen, einer Stelle für Datenmanagement und Berichtswesen sowie einer Teamassistenz.
Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die länderübergreifende Weiterentwicklung eines abgestimmten Aufsichtshandelns, Berichterstattung, Datenaustausch und -verarbeitung sowie die Organisation und Umsetzung länderübergreifender Fortbildungen. Ihr Ziel: die Zusammenarbeit und Koordination der Arbeitsschutzverwaltungen der Länder zu stärken, um die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit kontinuierlich zu unterstützen.
Im Bereich Berichterstattung und Datenaustausch übernimmt die LSGA – ergänzend zu Aufgaben des Bundes – unter anderem internationale Berichtserstattungsaufgaben. Hierzu zählen regelmäßige Berichte an die International Labour Organization (ILO) sowie an das Senior Labour Inspectors Committee (SLIC). Zudem wirkt sie zum Beispiel am Aufbau des Betriebsstättenverzeichnisses mit, das die Vernetzung im dualen Arbeitsschutzsystem durch Schaffung eines bundeseinheitlichen Identifikators für Betriebsstätten weiter fördert.
Für neue Fortbildungsthemen fragt die LSGA die Länder nach ihren Bedarfen. Diese analysiert sie und geht dann in die Planung und Umsetzung. Im Anschluss an eine Fortbildung wird diese evaluiert, die Inhalte werden zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat die LSGA eine Mediathek eingerichtet, in der Handouts heruntergeladen sowie ausgewählte Veranstaltungen erneut angesehen werden können. Bisher gab es unter anderem Veranstaltungen zu kollaborierenden Robotern, Entwicklungen im Gefahrstoffrecht oder zum Thema Arbeitsstätten.