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12.05.2020

Internationaler Tag der Pflege

Arbeitsschutz für Pflegekräfte

Jedes Jahr am 12. Mai wird mit dem Tag der Pflege auf die Bedeutung von Pflegekräften und Hebammen aufmerksam gemacht. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Nursing the World to Health". Viele Beschäftigte in der Pflegebranche sind bei ihrer Arbeit aktuell besonders gefordert und gefährdet. Es muss darüber diskutiert werden, wie diese Menschen bei ihrer Arbeit bestmöglich geschützt werden können, sowohl was ihre körperliche Gesundheit angeht als auch ihre psychische. Das LIA.nrw nimmt den Tag der Pflege deshalb zum Anlass, verschiedene Handlungshilfen und Angebote vorzustellen.

Handlungshilfen für den Arbeitsplatz

Das Coronavirus bringt neue Gefährdungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit sich und kann Belastungen, wie z. B. Zeitdruck oder Multitasking, erhöhen. Diese veränderten Arbeitsbedingungen müssen von den Verantwortlichen in einer Gefährdungsbeurteilung erfasst werden. Darauf aufbauend müssen sie Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten treffen. Wie eine Gefährdungsbeurteilung aufgebaut ist und was sie enthalten muss, fasst die LIA.nrw Themenseite "Gefährdungsbeurteilung" zusammen. Spezifische Informationen zur Gefährdungsbeurteilung wegen SARS-CoV-2 und Covid-19 mit verschiedenen Muster-Gefährdungsbeurteilungen zum Herunterladen, gibt es auf der Schwerpunktseite "Coronavirus: Infos für versicherte Unternehmen und Beschäftigte" der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Gerade stationäre Einrichtungen der Altenpflege tragen im Rahmen der Corona Epidemie ein hohes Maß an Verantwortung für die Gesundheit eines großen Personenkreises. Dazu gehören die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen, die Dienstleisterinnen und Dienstleister sowie Bewohnerinnen und Bewohner aber auch Außenstehende, wie zum Beispiel Angehörige. In Kooperation mit der Contec GmbH haben Expertinnen des LIA.nrw Informationen für die Einrichtungsleitungen von stationären Pflegeeinrichtungen in NRW zur Vermeidung von Erkrankungen und zur Aufrechterhaltung der Versorgung während der Corona Pandemie erstellt.


Hilfe bei psychischer Belastung

Nicht immer hängen Corona-bedingte Gefährdungen mit einer physischen Erkrankung durch das Virus zusammen. Veränderte Arbeitsbedingungen oder die Angst vor einer Ansteckung können zur psychischen Belastung für die Beschäftigten werden. Das kann zudem das Risiko von Arbeitsunfällen erhöhen,  zum Beispiel durch stressbedingte Unachtsamkeit. Deshalb ist es wichtig, auch mögliche psychische Gefährdungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick zu behalten. Dabei hilft die Handlungshilfe - Kein Stress mit dem Stress. Sie wurde speziell für die verschiedenen Herausforderungen in der Pflegebranche entwickelt. Eine funktionierende Arbeitsplanung, Konfliktmanagement für ein gesundes Miteinander und die Kenntnis um mögliche Gefährdungen und ihre Vermeidung sind einige Punkte aus der Handlungshilfe.

Hilfe bei individuellen Fragen

Bei KomNet, dem Beratungsservice der Arbeitsschutzverwaltung Nordrhein-Westfalen, können Besucherinnen und Besucher kostenlos Fragen zum sicheren und gesunden Arbeiten stellen. Die Arbeitsschutzexpertinnen und -experten stehen auch bei Fragen zum betrieblichen Arbeitsschutz in der Pflege als Ansprechpersonen zur Verfügung.

Wer sich Sorgen macht, dass in einem Betrieb oder einer Pflegeeinrichtung möglicherweise gefährliche Arbeitsbedingungen herrschen, kann diese in Nordrhein-Westfalen beim Arbeitsschutztelefon melden. Anruferinnen und Anrufer erhalten dort Hilfe und Beratung bei unzumutbaren Arbeitsbedingungen; auf Wunsch auch anonym.

Mitgliederbetriebe und Versicherte der BGW können zudem die Informationshotline rund um Fragen zum Coronavirus nutzen.