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31.03.2024

BEM

Projekt „BEMpsy“ endet – Plattform bleibt

Die Arbeitsfähigkeit und Teilhabe schwerbehinderter und psychisch erkrankter Menschen am Arbeitsleben zu fördern – das war und ist Ziel des Projektes „BEMpsy“. Es endet am 31. März 2024. Die aus dem Projekt heraus entstandene gleichnamige Plattform für Unternehmen und Beschäftigte zum Thema Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) wird es aber weiterhin geben.

Die Anzahl an Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Über 40 Prozent der Frühverrentungen in Deutschland sind auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Außerdem ruft der Umgang mit solchen Beeinträchtigungen teilweise Unsicherheiten hervor. Betroffene kennen mögliche Unterstützungsangebote zu wenig, Betrieben fehlt die Fachkompetenz. Dabei ist die psychische Gesundheit Voraussetzung für Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität.

Um mit diesen Herausforderungen besser umgehen zu können, startete im Oktober 2020 das Projekt „BEMpsy“. Es setzte sich aus einem multidisziplinären Team aus Mitarbeitenden der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeitsfähigkeit und Wohlbefinden mbH (GAW) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) zusammen. Praxis- und Netzwerkpartner sowie ein Projektbeirat unterstützten bei der Umsetzung des gemeinsamen Ziels.

Bei der Abschlussveranstaltung im September 2023 ging die gleichnamige Plattform BEMpsy an den Start. Sie wurde aus dem Projekt heraus entwickelt und erprobt. Mit ihr erhalten Beschäftigte und Unternehmen eine Vielzahl an niederschwelligen und kostenfreien Hilfsmitteln, wie E-Learnings zu BEM-Grundlagen oder Linksammlungen zu externen Hilfsangeboten. Außerdem bietet das Portal übersichtlich strukturierte und gebündelte Informationen zum BEM und zu psychischen Beeinträchtigungen.

LIA beteiligte sich mit vielfältigen Aufgaben

Auch das Landesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Nordrhein-Westfalen (LIA) war als Netzwerkpartner mit seinem Fach- und Praxiswissen an dem Projekt mit vielfältigen Aufgaben beteiligt.

Der Präsident des LIA, Dr. Kai Seiler, wirkte im aus Politik, Wissenschaft und Institutionen besetzten Beirat mit: „Ich freue mich, dass wir unsere Expertise an der Schnittstelle zum Arbeitsschutz einbringen konnten und so dazu beigetragen haben, eine Informationsplattform zur betrieblichen Wiedereingliederung zu schaffen. Sie hilft uns allen, sowohl betroffenen Beschäftigten als auch Unternehmen. Ich hoffe, dass unser gemeinschaftliches Engagement schwerbehinderten und psychisch erkrankten Menschen beim Weg zurück in die Arbeitswelt hilft.“ 

Außerdem gab es verschiedene Vorträge von Dr. Peter Krauss-Hoffmann, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung „Arbeitsschutz und betriebliche Arbeitsgestaltung“. Er sprach unter anderem bei der „BEMpsy“-Auftaktveranstaltung über die Bedeutung psychischer Belastungen und Erkrankungen für die Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen.

Des Weiteren realisierte das LIA aktiv Beiträge zur Sensibilisierung und Entstigmatisierung von psychischen Beeinträchtigungen. Mit dem Digitalformat „Let´s talk about Psyche“ setzte es die bundesweite „Offensive Psychische Gesundheit“ in NRW fort und nutzte die Ergebnisse auch für „BEMpsy“. Das Landesinstitut beteiligte sich darüber hinaus an der „Mut-Tour“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, die auf das Thema Depression aufmerksam machen will. Zudem sprach Lisa Binse, deren Schwerpunkt im LIA auf der Prävention in der Arbeitswelt liegt, bei einer Online-Veranstaltung über den Umgang mit psychischer Gesundheit in Unternehmen. Auf der LIA-Webseite gibt es außerdem eine thematische Unterseite zur Seelischen Gesundheit.