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18.11.2020

Arbeitszeit

Mobilität und Work-Life-Balance

Der Fernpendler, die Übersetzerin im Homeoffice, die Handlungsreisende oder der Paketbote haben eines gemeinsam: Sie verbringen einen großen Teil ihrer arbeitsbezogenen Zeit nicht in ihrem Unternehmen. Der Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung: Pendeln, Telearbeit, Dienstreisen, wechselnde und mobile Arbeitsorte“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat, nimmt die verschiedenen Aspekte arbeitsbezogener räumlicher Mobilität unter die Lupe. Die untersuchten Formen der Mobilität sind mit zum Teil sehr unterschiedlichen Chancen und Risiken verbunden. Alle zeigen jedoch, dass sich bei hoher Mobilität die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem erschwert.

Auf Datenbasis der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2017 skizziert der Bericht die Verbreitung von vier unterschiedlichen Mobilitätsformen „Pendeln“, „Telearbeit“, „Dienstreisen“ sowie „wechselnde und mobile Arbeitsorte“. Zudem betrachtet er potenziell beeinträchtigende und förderliche Arbeitsbedingungen, die damit einhergehen. Zusätzlich werden Zusammenhänge der Mobilitätsformen mit Aspekten von Work-Life-Balance, Erholung und Gesundheit beleuchtet.

Einheit in Vielfalt

Die untersuchten Mobilitätsformen weisen kein einheitliches Bild bezüglich der psychischen Belastung auf. Häufig lässt sich eine höhere Arbeitsintensität beziehungsweise zeitliche Entgrenzung bei arbeitsbezogener Mobilität beobachten, wie zum Beispiel bei der Arbeit von zuhause. Einige Mobilitätsformen gehen häufig mit einem hohen zeitlichen Handlungsspielraum einher, zum Beispiel Dienstreisen und Auswärtsübernachtungen. Die Abwesenheit vom betrieblichen Arbeitsort kann auch zu einem geringeren Gemeinschaftsgefühl und geringerer sozialer Unterstützung bei der Arbeit führen.

Gestaltungsspielräume wahrnehmen

Vielfach entscheiden die beruflichen Tätigkeiten darüber, ob beziehungsweise inwiefern sich die verschiedenen Formen arbeitsbezogener Mobilität auf die Work-Life-Balance, Erholung und Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Insgesamt zeigen sich aber bei jeder hoch ausgeprägten Form Auswirkungen auf die Work-Life-Balance. Der Bericht gibt jedoch Ansatzpunkte, um Mobilität so zu gestalten, dass sich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sowie die Vereinbarkeit der Arbeit mit dem Privatleben verbessern lassen.

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