Zahl des Monats Juli 2022 – Leopold
2010
Seit 2010 testet Robert Leopold am LIA für die Geräteuntersuchungsstelle unermüdlich die verschiedensten Produkte, vom Bügeleisen bis zum Bürostuhl. Dabei wiederholt er manche Testdurchläufe bis zu 100.000-mal, um festzustellen, ob die Produkte über den gesamten Lebenszyklus sicher sind und keine Gefahr für die Nutzerinnen und Nutzer darstellen. Mit seiner Arbeit hat er es sogar schon ins Fernsehen geschafft.
Beschreiben lässt sich der Kollege aus Düsseldorf wohl am besten so: Er trägt gerne orange, erledigt seine Arbeit immer mit höchster Präzision, hatte noch nie einen Tag Urlaub und bringt stolze 679 KG auf die Waage.
Denn Leopold ist ein Industrie-Roboter. Am LIA kommt er bei den Produktprüfungen der Geräteprüfstelle immer dort zum Einsatz, wo Testprozeduren mit tausenden Prüfzyklen erforderlich sind, seine menschlichen Kollegen an Ihre physischen Grenzen stoßen würden oder eine Prüfung für sie zu gefährlich wäre. Zum Beispiel beim Test der Schutzmechanismen von Handkreissägen.
Leopold kann Traglasten bis zu 60 kg mit einer Geschwindigkeit von maximal 2,5 m/s und mit einer Wiederholgenauigkeit kleiner 0,06 mm in allen denkbaren Lagen durch den Raum zu bewegen. Obwohl er damit ziemlich flott ist, können für aufwendigere Prüfungen bis zu 6 Tage pro Produkt benötigt vergehen, in denen der Roboter ohne Pause immer und immer wieder drückt, fallen lässt oder kräftig draufhaut. Mit diesen Dauerprüfungen der Geräte wird deren Nutzung über einen Zeitraum von mehreren Jahren simuliert, um mögliche Schwachstellen zu finden.
Die Geräteuntersuchungsstelle
Die Geräteuntersuchungsstelle beim LIA ist Teil der Marktüberwachung in Nordrhein-Westfalen. Ihre Aufträge bekommt sie von den Vollzugsbehörden. In Nordrhein-Westfalen sind das die Arbeitsschutzdezernate in den Bezirksregierungen. Diese kontrolliert regelmäßig Produkte, sowohl im Handel als auch bei Herstellern. Produkte, bei denen der Verdacht auf sicherheitstechnische Mängel besteht, werden zur sicherheitstechnischen Prüfung an die Geräteuntersuchungsstelle gegeben.
Privatpersonen können gefährliche oder auffällige Produkte bei den Arbeitsschutzdezernaten der Bezirksregierungen (Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster) melden. Diese sind die für die Marktüberwachung in Nordrhein-Westfalen verantwortlichen Vollzugsbehörden.
Der Schwerpunkt der Untersuchungsstelle liegt auf Untersuchungen von Elektroartikeln, Spielzeug, Maschinen und persönlicher Schutzausrüstung. Neben Leopold, dem Prüfroboter, umfasst die Ausrüstung die für Prüfstellen üblichen, konventionellen Messgeräte. Zum Beispiel einen Hochspannungsprüfstand, einen Röntgenfluoreszenzanalysator, eine Spritzwasseranlage, eine Wärmebildkamera, und vieles mehr.
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