Strahlenschutz
Nuklearspezifische Gefahrenabwehr und nukleare Nachsorge
Die Strahlenschutzdienste des LIA unterstützen andere Behörden (Polizei, Feuerwehr, Staatsschutz, Zoll) fachlich und messtechnisch bei Fragen der nuklearen Nachsorge und nuklearspezifischen Gefahrenabwehr. Dazu unterhält das LIA unter anderem eine Strahlenschutz-Rufbereitschaft; die Rufbereitschaftsnummer ist im Lagezentrum des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW hinterlegt. Das LIA berät und unterstützt ebenfalls die Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden zu allen Fragen rund um den Umgang mit umschlossenen und offenen radioaktiven Stoffen.
Unter nuklearer Nachsorge und nuklearspezifischer Gefahrenabwehr versteht man den unbeabsichtigten oder missbräuchlichen Umgang mit radioaktiven Stoffen und/oder ionisierenden Strahlen, die zur Störung der öffentlichen Sicherheit führen.
Dies sind zum Beispiel:
- Erpressungs- und Bedrohungslagen mit radioaktiven Stoffen, mit Einrichtungen zur Verteilung radioaktiver Stoffe in die Umwelt oder mit Nuklearsprengsätzen bzw. unbekannten Spreng- und Brandvorrichtungen mit radioaktiver Beiladung (schmutzige Bombe),
- Verlust oder Fund radioaktiver Stoffe,
- Austritt radioaktiver Stoffe in die Umwelt (unter Umständen auch mit Kontamination verbunden).
- Brand im Anwendungs- oder Lagerbereich radioaktiver Stoffe,
- Transportunfälle
Messgeräte und Dienstleistungen, mit denen das Landesinstitut die nukleare Nachsorge und nuklearspezifische Gefahrenabwehr unterstützt:
Die Fachgruppe Strahlenschutz des LIA besitzt eine Vielzahl verschiedener Messgeräte für die Ermittlung der Dosisleistung sowie Messgeräte zur Feststellung von Kontaminationen.
Das LIA besitzt kleinere handliche Detektoren die sich zur verdeckten Suche nach Radioaktiven Stoffen eignen und ebenfalls in der Lage sind, Nuklide zu identifizieren. Einige dieser Detektoren lassen sich über Funkverbindung betreiben.
Das LIA ist in der Lage, mittels spezieller tragbarer Germaniumdetektoren Gammastrahler auch aus einiger Entfernung zu identifizieren. Ebenfalls kann die Aktivität mit speziellen Methoden bestimmt werden. Mit einem Uran-Plutonium Detektor können Kernbrennstoffe identifiziert werden. Alle Detektoren lassen sich sowohl über Kabel als auch über eine Funkverbindung betreiben.
Das LIA besitzt Messgeräte zur Messung der luftgetragenen Aktivität, welches im Falle einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen zur Gefährdungsbeurteilung eingesetzt werden kann. Mit Hilfe spezieller Programme kann z.B. im Falle einer Explosion einer schmutzigen Bombe eine Ausbreitungsberechnung und Dosisabschätzung durchgeführt werden.
KomNet Frage-Antwort-Dialoge zum Thema Strahlenschutz
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